Feuchtgebiete – ein Lebenselixier
Gestern, Freitag, war der “Welttag der Feuchtgebiete” – wie jedes Jahr am 2. Februar. Er soll die Bedeutung von Feuchtgebieten wie Seen und Moore für Mensch und Umwelt hervorheben und an die 1971 im iranischen Ramsau unterzeichnete “Ramsar-Konvention” erinnern. Diese bildet den Rahmen für den Erhalt und die sinnvolle Nutzung von Feuchtgebieten und ihren Ressourcen.
Feuchtgebiete sind von Wasser dominierte Ökosysteme wie Sümpfe, Moore, Seen, Flussmündungen und Mangroven.
Sie sind ein Lebenselexier, da sie eine Vielzahl wichtiger Funktionen erfüllen. Sie dienen als natürliche Wasserspeicher, regulieren den Wasserhaushalt, filtern Schadstoffe aus dem Wasser, bieten Lebensraum für eine Vielzahl von Pflanzen- und Tierarten und tragen zur Erhaltung der Biodiversität bei. Darüber hinaus spielen Feuchtgebiete eine entscheidende Rolle bei der Eindämmung von Hochwassergefahren und dem Klimaschutz, da sie große Mengen an Treibhausgasen speichern können. Aufgrund all dieser Zusammenhänge können Feuchtgebiete als “Lebenselixier” für eine gesunde, heile Natur bezeichnet werden.
Der Welttag der Feuchtgebiete bietet die Gelegenheit, die Öffentlichkeit für die Bedeutung dieser Ökosysteme zu sensibilisieren und Maßnahmen zu ihrem Schutz und ihrer nachhaltigen Nutzung zu fördern! Denn:
Mit einem weltweiten Verlust von 35 % seit 1970 sind Feuchtgebiete unser am stärksten bedrohtes Ökosystem und verschwinden dreimal schneller als Wälder (Ramsar.org). Und das verstärkt massiv den Klimawandel.
Fast 90% der UN-Mitgliedsstaaten aus allen geografischen Regionen der Welt sind der Organisation bereits beigetreten. (Ramsar.org)
Hier einige detaillierte Gründe für die Bedeutung von Feuchtgebieten:
1. Artenvielfalt: Feuchtgebiete beherbergen eine außergewöhnliche Artenvielfalt, von Wasservögeln über Fische bis hin zu Insekten. Viele bedrohte und seltene Arten, die auf spezifische Feuchtlebensräume angewiesen sind, finden hier einen unverzichtbaren Rückzugsraum. Diese Vielfalt an Lebensformen trägt nicht nur zum ökologischen Gleichgewicht bei, sondern ermöglicht auch wichtige ökologische Funktionen wie die Bestäubung von Pflanzen.
2. Wasserreinigung: Feuchtgebiete wirken als natürliche Wasserfilter, die dazu beitragen, das Wasser von Schadstoffen zu befreien. Ihre Pflanzen und Mikroorganismen nehmen Schadstoffe auf und bauen sie ab, bevor sie ins Grundwasser oder in andere Gewässer gelangen. Dieser Reinigungsprozess ist für die Erhaltung der Wasserqualität sowohl für den Menschen als auch für die aquatischen Lebensräume von entscheidender Bedeutung.
3. Überschwemmungsschutz: Die Fähigkeit von Feuchtgebieten, überschüssiges Wasser bei Regenfällen aufzunehmen (wie ein Schwamm), ist ein wichtiger Mechanismus für den Hochwasserschutz. Durch diesen natürlichen Wasserrückhalt verringern sie das Risiko von Überschwemmungen in tiefer gelegenen Gebieten.
4. Klimaregulierung: Feuchtgebiete spielen eine Schlüsselrolle bei der Regulierung des Klimas. Als wichtige Kohlenstoffspeicher tragen sie durch die Bindung von Kohlenstoff zur Verringerung der Treibhausgasemissionen bei und mildern so den Klimawandel. Gleichzeitig bieten sie Schutz vor den Folgen des Klimawandels, indem sie z.B. extreme Wetterereignisse abschwächen.
Moore speichern mehr Kohlendioxid als jedes andere Ökosystem der Welt!
5. Wirtschaftliche Bedeutung: Die wirtschaftliche Bedeutung von Feuchtgebieten ist beträchtlich. Sie sind wichtige Ressourcen für die Fischerei, bieten touristische Attraktionen und unterstützen die Landwirtschaft durch Wasserversorgung und Bodenfruchtbarkeit. Diese Ökosysteme tragen somit nicht nur zum Umweltschutz bei, sondern sind für viele Gemeinschaften weltweit von direkter wirtschaftlicher Bedeutung.
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