Wasserdampf – ein elementares Treibhausgas
Wasserdampf ist ein natürliches Treibhausgas und das am häufigsten vorkommende “Klimagas” in der Atmosphäre. Es spielt laut dem Umweltbundesamt die wichtigste Rolle beim Klimawandel, weil es mit anderen Treibhausgasen wie CO2, Methan, etc. in Wechselwirkung steht und ein natürlicher Verstärker des Treibhauseffekts ist.
Die Erdatmosphäre enthält einen natürlichen Anteil an Treibhausgasen. Dazu gehören – in der Reihenfolge ihrer Bedeutung – Wasserdampf, Kohlendioxid, Methan, Distickstoffmonoxid (Lachgas) und Ozon. Ohne diese Gase wäre die Erde völlig vereist. (Umweltbundesamt)
“Der Beitrag von Wasserdampf zum natürlichen Treibhauseffekt gegenüber dem von Kohlendioxid (CO2) hängt von der Berechnungsmethode ab, kann aber als ungefähr zwei- bis dreimal größer betrachtet werden.
Zusätzlicher Wasserdampf wird der Atmosphäre durch anthropogene Aktivitäten zugeführt … Man kann sich fragen, warum so ein starker Fokus auf CO2 und nicht auf Wasserdampf als Antrieb des Klimawandels liegt.” (DKK 2017, Übersetzung eines IPCCs-Berichts)
Wasserdampf verhält sich in einer grundlegenden Weise anders als CO2: Er kann kondensieren und sich niederschlagen. (DKK)
So beeinflusst Wasserdampf den Klimawandel:
- Rückkopplungseffekt: Wenn die globale Durchschnittstemperatur steigt, kann die Atmosphäre mehr Wasserdampf aufnehmen. Da Wasserdampf selbst ein Treibhausgas ist, verstärkt dies den Treibhauseffekt weiter und trägt dazu bei, dass sich die Erde weiter erwärmt. Dieser positive Rückkopplungseffekt ist ein wichtiger Faktor, der den Klimawandel beschleunigt.
- Wolkenbildung: Wasserdampf kondensiert und bildet Wolken. Die Art und Höhe der Wolken haben einen Einfluss auf den Energiehaushalt der Erde, da sie sowohl Sonnenstrahlung reflektieren als auch die von der Erde abgestrahlte Wärme einfangen können. Die Auswirkungen von Wolken auf das Klima sind komplex und können entweder die Erwärmung (durch das Einfangen von Wärme) oder die Abkühlung (durch die Reflexion von Sonnenlicht) verstärken.
- Wasserdampf im Treibhausgas-Kreislauf: Wasserdampf interagiert auch mit anderen Treibhausgasen wie CO2 und Methan und verstärkt ihre Auswirkungen auf das Klima. Durch die erhöhte Wasserdampfmenge in der Atmosphäre wird der Einfluss der anderen Treibhausgase verstärkt, was zu einer weiteren Erwärmung führt.
Wasserdampf entsteht durch Verdunstung von Wasser aus den Ozeanen, Seen und Landflächen. Auch Windkraftanlagen verdunsten Feuchtigkeit in unmittelbarer Umgebung.
Die Wechselwirkungen zwischen Wasserdampf, anderen Treibhausgasen und den Wolken machen das Klimasystem äußerst komplex.Wissenschaftler modellieren diese Prozesse in Klimamodellen, um das Verhalten des Klimas besser zu verstehen und Vorhersagen über die zukünftige Erwärmung zu machen. Auf jeden Fall ist Wasserdampf ein entscheidender Faktor für die Dynamik des Klimawandels und die Entwicklung von Klimaschutzstrategien.
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