Vapes: schlecht für die Umwelt und den Körper
E-Zigaretten, auch als Vapes bekannt, sind bei Jugendlichen ein angesagter Trend. Die bunte Vielfalt an Farben und Geschmacksrichtungen sowie ihre praktische Handhabung machen sie besonders attraktiv. Seit 2022 steigen die Umsätze wieder. Doch hinter dem scheinbar harmlosen Vergnügen stecken gesundheitliche und ökologische Gefahren. Entsprechend werden Einmal-E-Zigaretten ab 2027 auch verboten sein.
Der Umsatz mit E-Zigaretten summierte sich im Jahr 2022 nach Schätzungen des Verbandes des E-Zigarettenhandels auf rund 300 Millionen Euro. Nach einem Rückgang seit dem bisherigen Umsatzhöhepunkt im Jahr 2018 (550 Mio), ist in 2023 wieder mit einem Anstieg der Umsätze mit E-Zigaretten und entsprechendem Zubehör zu rechnen (Quelle: Statista). Der Absatz von Zigaretten ist dagegen in der Bundesrepublik seit der Jahrtausendwende rückläufig.
Das hat seinen Grund:
Rauchen ist, egal ob mit Vapes oder Zigaretten, ungesund.
Zwar sind in E-Zigaretten keine Stoffe enthalten, die durch die Tabakverbrennung entstehen, wie zum Beispiel:
- Teer und krebserzeugende Stoffe: Beim Verbrennen von Tabak entsteht Teer, eine klebrige Substanz, die viele krebserzeugende Verbindungen enthält. Diese Chemikalien können verschiedene Arten von Krebs verursachen, einschließlich Lungenkrebs, Kehlkopf-, Mund- und Bauchspeicheldrüsenkrebs.
- Kohlenmonoxid: Tabakrauch enthält Kohlenmonoxid, ein gefährliches Gas, das den Sauerstofftransport im Blut beeinträchtigt. Es kann zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie Herzinfarkten und Schlaganfällen, führen.
- Reizstoffe und Toxine: Tabakrauch enthält eine Vielzahl von Reizstoffen und giftigen Substanzen, die die Atemwege und Lungen schädigen können. Dies kann zu Atemwegserkrankungen wie chronischer Bronchitis und Emphysem führen.
Viele denken nun, E-Zigaretten sind viel gesünder. Ja, sie sind besser als Zigaretten, ABER die vorhandenen Inhaltsstoffe haben auch Folgen. Unbedenklich sind sie auf keinen Fall. Es gibt einige Gründe, warum sie als ungesund angesehen werden können:
- Inhaltsstoffe: Einweg-E-Zigaretten enthalten E-Liquids, die Nikotin, Propylenglycol, Glyzerin und Aromen. Das Einatmen von Nikotin ist bekanntermaßen süchtig machend und kann negative Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System und das Nervensystem haben.
- Aromastoffe: Die in Einweg-E-Zigaretten verwendeten Aromen können chemische Verbindungen enthalten, die beim Erhitzen in Dampf freigesetzt werden. Einige dieser Aromen wurden mit möglichen Gesundheitsrisiken in Verbindung gebracht, und obwohl sie als sicher für den Verzehr gelten können, ist das Einatmen der Dämpfe möglicherweise nicht unbedingt unbedenklich.
- Fehlende Regulierung: Jugendliche kaufen des Öfteren Vapes aus dem Ausland, sind meistens günstiger. Einige dieser E-Zigaretten und E-Liquids könnten möglicherweise nicht den gleichen strengen Qualitäts- und Sicherheitsstandards entsprechen wie reguläre E-Zigarettenprodukte, die von deutschen Herstellern produziert und in der EU oder den USA reguliert werden.
Viele Teenager sehen das nicht so eng! “Ach es werden doch so wenige krank… mein Opa, der lebt auch schon 80 Jahre und ist Kettenraucher!“. Ja, das kann sein. Es sterben aber mehr Leute an Rauchen, als auf den ersten Blick sichtbar:
Rauchen ist neben mangelnder Bewegung und ungesunder Ernährung einer der wichtigsten Risikofaktoren für chronische, nicht übertragbare Krankheiten wie Herz-Kreislauferkrankungen, chronische Atemwegserkrankungen, Krebs und Typ 2 Diabetes.
In Deutschland sterben jedes Jahr 110 000 bis 140 000 Menschen an den Folgen des Rauchens. … Dazu gehören auch rund 3.300 Passivraucher … DKFZ
Da E-Zigaretten im Vergleich mit Tabakwaren relativ neu sind, sind die langfristigen Auswirkungen auf die Gesundheit noch nicht vollständig erforscht. Es ist möglich, dass weitere schädliche Effekte mit der Zeit entdeckt werden.
“Eine Vape ist einfacher. Der Konsum ist einfacher. Um eine Zigarette zu rauchen, brauche ich ein Feuerzeug, eine geeignete Stelle zum Rauchen, bestenfalls draußen, und Zeit um die Zigarette aufzurauchen. Vapes sind da anders. Immer in der Tasche, auch zwei, drei Züge nebenbei nimmt man fast automatisch. Es stinkt nicht, wenn dann nur nach Blaubeere oder Einhorn-Zauber-Zuckerwatte. Das fällt keinem auf. Das Vapen ist irgendwie eine Routine, immer in der Hand auch bei Gesprächen. Selbst im Haus fällt es nicht auf und stört auch nicht! Das ist total gefährlich…” Schülerin aus Oldesloe
Diese stetige Verfügbarkeit ist eine Gefahr. Zwar ist Vapen weniger schädlich als Zigarettenrauchen, aber dafür werden sie auch viel, viel mehr geraucht!
Die Umwelt kann durch Batterien verseucht werden
Batterien sind ein großes Thema in Umweltdebatten. Sie werden in vielen technischen Geräten gebraucht und sind zum Beispiel in Weckern, Fernbedienungen, E-Bikes, E-Autos und Smartphones. E-Zigaretten enthalten auch Batterien und andere elektronische Komponenten, die entsorgt werden müssen. Wenn diese in den falschen Müll getan werden, kann das schlecht enden.
Giftige Substanzen wie Quecksilber, Blei, Cadmium und andere Schwermetalle sind in ihnen enthalten. Wenn Batterien über normalen Hausmüll auf Mülldeponien gelangen, können diese giftigen Stoffe in den Boden, das Grundwasser und Gewässer gelangen, was zu einer erheblichen Umweltverschmutzung führt.
Auch Tiere können Batterien fälschlicherweise für Nahrung halten und diese verschlucken. Die giftigen Chemikalien in den Batterien können zu Vergiftungen und zum Tod von Tieren führen. Diese Tiere machen dann wiederum andere krank, die sich von ihnen ernähren. Auch können Schwermetalle durch kontaminiertes Trinkwasser oder kontaminiertes Essen, in den menschlichen Körper gelangen und zu Gesundheitsproblemen führen. Beschädigte oder ausgelaufene Batterien können auch eine Brandgefahr darstellen, insbesondere wenn sie in der Nähe von leicht entflammbaren Materialien gelagert werden.
Zudem: Viele E-Zigaretten haben Einweg-Pods oder Kartuschen, die aus Plastik bestehen. Diese Plastikabfälle können auch die Umwelt belasten und die Ozeane verschmutzen! Hierzu könnt ihr den Artikel auf erkant.de lesen.
Akkus müssen ab 2027 austauschbar sein.
Die Einweg-E-Zigarette wird dann auch in der EU vom Markt verschwinden müssen.
Die Europäische Kommission hat am 18.01.2023 die vorläufige Vereinbarung der neuen Batterieverordnung der Union veröffentlicht, welche die alte Batterierichtlinie 2006/66/EG vom 06.09.2006 ersetzen soll. Sie ist ein Eckpfeiler des European Green Deals und soll die Kreislaufwirtschaft, Ressourcennutzung und -effizienz sowie den Lebenszyklus von Batterien bezüglich Klimaneutralität und Umweltschutz verbessern. (Quelle)
Dreieinhalb Jahre nach Inkrafttreten der Verordnung müssen bei tragbaren Geräten, einschließlich Einweg-E-Zigaretten, die Batterien vom Nutzer selbst herausnehmbar und austauschbar sein. Dadurch soll gewährleistet werden, dass diese Geräte nicht mehr als Einwegprodukte genutzt werden können und ihre umweltschädliche Wirkung reduziert wird. Sie werden also nachhaltiger.
Viele Firmen arbeiten schon daran: Elfbar, eine der bekanntesten Marken von E-Zigaretten, brachte mehrfach nutzbare Vapes auf den Markt! Auch wenn Rauchen ungesund ist und Nicht-Rauchen besser wäre, sollten Raucher wenigstens auf die umweltfreundlicheren Varianten umsteigen.
Quellen:
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https://www.who.int/health-topics/tobacco#tab=tab_1
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https://www.dkfz.de/de/rauchertelefon/download/FzR_Gesundheitsschaeden.pdf
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https://www.batteriegesetz.de/themen/die-neue-batterieverordnung-batt2-2022/
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https://de.statista.com/statistik/daten/studie/303409/umfrage/umsatz-mit-e-zigaretten-in-deutschland/
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https://www.bfr.bund.de/de/e_zigaretten___alles_andere_als_harmlos-129574.html
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