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Trade-offs (Abwägung bei Zielkonflikten)

Ein „Trade-off“ (dt. „Ausgleich“, „Kompromiss“) bezeichnet das Abwägen zwischen zwei Aspekten, die sich wechselseitig beeinflussen. Beide Seiten stehen miteinander im Konflikt, das heißt eine Verbesserung des einen Aspekts erfolgt oft unter Verschlechterung des anderen.

Der Trade-off beschreibt z.B. die gegenläufige Abhängigkeit von Kosten und Qualität.

Ein klassisches Beispiel für einen Trade-off nach Ökonom Milton Friedman, der das Menschenbild des „Homo Oeconomicus“ prägte, ist die Gegenüberstellung von Kosten und Qualität: Steigende Qualität eines Produkts kann höhere Kosten bedeuten, während niedrigere Kosten oft mit einer verringerten Qualität einhergehen. Unternehmen müssen sich also entscheiden, ob sie die Produktqualität erhöhen und dafür höhere Kosten in Kauf nehmen oder die Kosten senken und potenziell die Qualität reduzieren.

Trade-offs sind grundlegend in der Wirtschaft und beeinflussen Entscheidungsprozesse in Bereichen wie Produktion, Investitionen, Ressourcenallokation (Prozess der Zuweisung begrenzter Ressourcen auf verschiedene Verwendungen oder Zwecke) und strategischer Planung. Sie verdeutlichen die Notwendigkeit, zwischen verschiedenen Optionen abzuwägen und Prioritäten zu setzen, da Ressourcen begrenzt sind und jede Entscheidung mit Opfern in anderen Bereichen verbunden sein kann.

Die “Rechnung” wird zukünftig ohne eine intakte Umwelt, ohne nachhaltige Entwicklung nicht mehr aufgehen!

Immer mehr nachhaltig orientierte Unternehmen erkennen, dass Nachhaltigkeit und Profitabilität Hand in Hand gehen müssen. Es wird zunehmend deutlich, dass langfristige Profitabilität nur durch nachhaltiges Wirtschaften erreicht werden kann.

Friedmans Trade-off-Theorie zufolge bilden nachhaltige Entwicklung und Unternehmenserfolg einen Widerspruch. Dem liegt der Trade-off zwischen Unternehmensinteresse und gesellschaftlichem Interesse zugrunde (Schmidpeter, 2015b, S. 4; Arbeitskreis nachhaltige Unternehmensführung, 2015, S. 43).

Während bis ins 21. Jahrhundert hinein das Paradigma des stetigen quantitativen Wachstums, das ein breites Angebot bieten und den Wohlstand sichern sollte, die Betriebswirtschaft in Theorie und Praxis nahezu unhinterfragt beherrschte, so wissen wir heute, dass dieses Wachstumsparadigma die zügellose Ausbeutung von natürlichen und sozialen Ressourcen befördert. Zukünftig muss nicht nur das Zahlenwerk eines Unternehmens, sondern auch seine moralische Bilanz stimmen. Das vom einflussreichen Ökonom Milton Friedman vor 50 Jahren geprägte Menschenbild des „Homo Oeconomicus“, eines rein rationalen, ausschließlich auf Nutzenoptimierung fokussierten Menschen, welches weder mit dem Phänomen der komplexen Systeme noch mit der Notwendigkeit zur Kollaboration vereinbar zu sein scheint, kann dabei nicht als zukunftsweisend gelten. Friedman vertrat die Ansicht, dass Unternehmen keine soziale Verantwortung gegenüber der Öffentlichkeit oder der Gesellschaft haben, sondern nur den Auftrag, den Profit für die Shareholder zu optimieren (Schüller, 2022, S. 214–215).

 

Siehe auch:

 

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