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Stromtransport SH: Trassenverlauf NordOstLink

An der Westküste Schleswig-Holsteins und in der Nordsee wird Strom aus Windenergie gewonnen. Der NordOstLink transportiert diese grüne Energie bis nach Mecklenburg-Vorpommern und bei Bedarf über den SuedOstLink+ weiter bis nach Süddeutschland. Der NordOstLink ermöglicht somit eine erhöhte Einspeisung von grüner Energie in das Stromnetz, was für eine sichere und stabile Stromversorgung in Zukunft essenziell ist.

Die Übertragungsnetzbetreiber TenneT und 50Hertz haben den ersten möglichen Trassenvorschlag für das gemeinsame Netzausbauprojekt NordOstLink am 26.2.24 veröffentlicht. Negative Auswirkungen auf Natur und Umwelt wurden dabei nicht besprochen.

Das Vorhaben plant eine Erdkabel-Gleichstromverbindung zwischen dem Raum Heide (Schleswig-Holstein) und dem Raum Klein Rogahn bei Schwerin (Mecklenburg-Vorpommern). Der Trassenverlauf basiert auf dem im November 2023 von der Bundesnetzagentur veröffentlichten Präferenzraum für den NordOstLink, der eine Breite von fünf bis zehn Kilometern umfasst. TenneT und 50Hertz haben den ersten Trassenentwurf innerhalb dieses Präferenzraums entwickelt, der nunmehr auf den unten genannten Projekt-Webseiten einsehbar ist.

Welche Auswirkungen der Ausbau für Natur und Umwelt hat, wurde in der Pressekonferenz nicht thematisiert.

Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) gibt auf seiner Website zu bedenken, dass der Einsatz von Erdkabeln zur Netzanbindung von Offshore-Windparks Auswirkungen auf Wasser- und Boden haben kann. Darüber hinaus warnt der Verband vor der Zerschneidung von Landschaften und natürlichen Lebensräumen sowie der Beeinträchtigung des Landschaftsbilds durch diese Maßnahmen. Jedoch betont der NABU auch die Chancen, die sich durch ein sorgfältiges Biotop-Verbund und ökologisches Schneisen-Management ergeben könnten.

Generell ist zu bedenken, dass:

  • die Verlegung von Erdkabeln erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt haben kann, insbesondere auf Wasser- und Bodenressourcen. Die Bauarbeiten können zu Bodenversiegelung, Bodenverdichtung und möglicherweise zu Verschmutzung von Gewässern führen.
  • das Verlegen von Erdkabeln dazu führen kann, dass Landschaften und natürliche Lebensräume durch Schneisen und Infrastruktur zerschnitten werden, was die Biodiversität beeinträchtigen kann.

Im Kreis Stormarn ist aktuell ein Verlauf aus dem Segeberger Raum u.a. durch Feldhorst und über Zarpen geplant – siehe blaue Linien.

Vom Prinzip wäre aber eine Verlegung direkt an der Stadtgrenze von Reinfeld, durch das Naturschutzgebiet am Herrenteich, möglich (gelbe Linie unten), sowie oberhalb nahe Heilshoop. Mehr Infos gibt es am 5. März von 16 bis 19 Uhr im Hotel & Landgasthof “Zum Eckkrug” in Zarpen (Hauptstraße 50, 23619 Zarpen). Dies ist ein Termin im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung.

Ab März werden entlang des Trassenverlaufs Informationsveranstaltungen für Politik, Behörden, Träger öffentlicher Belange sowie Bürgerinnen und Bürger angeboten. Ziel ist es, eine umfassende Sicht auf die Planung zu ermöglichen. Auf den Veranstaltungen werden das methodische Vorgehen bei der Planung erläutert, der resultierende Trassenvorschlag vorgestellt und Informationen über anstehende Verfahrensschritte und Beteiligungsmöglichkeiten im Planfeststellungsverfahren, das im Sommer 2024 beginnt, bereitgestellt.

Die öffentlichen Informationsveranstaltungen finden zwischen dem 04. und 15. März statt und werden über Zeitungsinserate und Aushänge bekannt gegeben.

Zudem sind sie online unter folgenden Links verfügbar:


Stromleitungen für die Realisierung der Energiewende

NordOstLink ist ein bedeutendes Projekt der Energiewende und umfasst die Gleichstromleitung DC31 von Heide nach Klein Rogahn sowie zusätzliche Verbindungen wie die Gleichstromleitung DC32 von Pöschendorf nach Klein Rogahn und fünf Offshore-Netzanbindungen. Gemäß dem Netzentwicklungsplan NEP 2037/2045 werden die Verbindungen als gebündelte Stammstrecke mit einer Übertragungsleistung von zwei Gigawatt geplant. NordOstLink wird gemäß gesetzlicher Vorgaben als 525-Kilovolt-Erdkabel realisiert und soll 2032 in Betrieb gehen.

Innovative Gleichstromdrehkreuze, sogenannte Multiterminal-Hubs in den Suchräumen Heide und Pöschendorf, verknüpfen die Netzanbindungssysteme auf See mit den Gleichstromverbindungen an Land. TenneT und 50Hertz, deren Netzgebiete von NordOstLink durchlaufen werden, haben beschlossen, das Vorhaben gemeinsam zu realisieren.

Das formelle Genehmigungsverfahren beginnt im Juni 2024 mit dem Antrag auf Planfeststellungsbeschluss, der von der Bundesnetzagentur bearbeitet wird. Eine grundstücksscharfe Vorzugstrasse wird erst 2026 vorgelegt. Mit einer behördlichen Festlegung des Leitungsverlaufs durch den Planfeststellungsbeschluss ist frühestens 2027 zu rechnen.

Weitere Informationen zum NordOstLink sind auf den Projektwebseiten von TenneT und 50Hertz verfügbar:


Projektbetreiber /-partner

TenneT ist ein führender europäischer Netzbetreiber und sagt über sich selbst: “Wir setzen uns für eine sichere und zuverlässige Stromversorgung ein – 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr. Wir gestalten die Energiewende mit – für eine nachhaltige, zuverlässige und bezahlbare Energiezukunft. Als erster grenzüberschreitender Übertragungsnetzbetreiber planen, bauen und betreiben wir ein fast 25.000 Kilometer langes Hoch- und Höchstspannungsnetz in den Niederlanden und großen Teilen Deutschlands und ermöglichen mit unseren 17 Interkonnektoren zu Nachbarländern den europäischen Energiemarkt. Mit einem Umsatz von 9,8 Milliarden Euro und einer Bilanzsumme von 41 Milliarden Euro sind wir einer der größten Investoren in nationale und internationale Stromnetze, an Land und auf See. Jeden Tag geben unsere 7.400 Mitarbeiter ihr Bestes und sorgen im Sinne unserer Werte Verantwortung, Mut und Vernetzung dafür, dass sich mehr als 43 Millionen Endverbraucher auf eine stabile Stromversorgung verlassen können.”

50Hertz betreibt das Stromübertragungsnetz im Norden und Osten Deutschlands und baut es für die Energiewende bedarfsgerecht aus. Das Unternehmen sagt über sich selbst: “Unser Höchstspannungsnetz hat eine Stromkreislänge von über 10.000 Kilometern – das ist die Entfernung von Berlin nach Rio de Janeiro. Das 50Hertz-Netzgebiet umfasst die Bundesländer Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen- Anhalt und Thüringen sowie die Stadtstaaten Berlin und Hamburg. In diesen Regionen sichert 50Hertz mit rund 1.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern rund um die Uhr die Stromversorgung von 18 Millionen Menschen. 50Hertz ist führend bei der sicheren Integration Erneuerbarer Energien: In unserem Netzgebiet wollen wir bis zum Jahr 2032 übers Jahr gerechnet 100 Prozent Erneuerbare Energien sicher in Netz und System integrieren. Anteilseigner von 50Hertz sind die börsennotierte belgische Holding Elia Group (80 Prozent) und die KfW Bankengruppe mit 20 Prozent. Als europäischer Übertragungsnetzbetreiber ist 50Hertz Mitglied im europäischen Verband ENTSO-E.”


Quellen:
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