Stakeholder-Management im Kontext von Nachhaltigkeit

(Auszug aus dem Buch “Zukunft gestalten in KMU”, siehe sii-talents.de/buecher/)


Kernaufgabe des Nachhaltigkeits-Managements ist die Verbesserung der Leistung eines Unternehmens oder Organisation in Bezug auf die soziale, wirtschaftliche und ökologische Wertschöpfung [1]. Dazu gehört auch die Einbeziehung von Stakeholdern, die die Organisation beeinflussen und darauf einwirken; sowie das Ermitteln, die Priorisierung und Handhabung von wesentlichen (Nachhaltigkeits-) Themen und deren Auswirkungen (Seite 6, Accountability AA1000 [2], 2018).

Begriffs-Definitionen:

Das Stakeholder-Management plant, organisiert, führt und kontrolliert die Beziehungen zwischen einem Unternehmen oder Organisation und seinen Stakeholdern – beginnend bei der Identifikation relevanter Stakeholder, deren Analyse und Bewertung, sowie die Entwicklung geeigneter Strategien zum Umgang mit ihnen.

  • Ziel ist es, Unternehmensziele unter Berücksichtigung der Stakeholder-Interessen zu erreichen, Risiken zu minimieren und Chancen für das Unternehmen zu nutzen – auch durch nachhaltige Entwicklung.

Bei der Einbindung von Stakeholdern (auch Stakeholder-Dialog oder Stakeholder-Engagement genannt) geht es um konkrete Maßnahmen und die aktive Durchführung eines dialogorientierten und partizipativen (mitwirkenden, teilnehmenden) Austauschs mit den Stakeholdern. Miteinander reden ist dabei das A und O, und sei es bei einem persönlichen Gespräch in der Kaffeeküche – ob mit einer Gesellschafterin oder Hausmeister. Jeder Dialog kann wichtige Erkenntnisse liefern!

Diese Einbindung berücksichtigt unterschiedliche Perspektiven und ermöglicht u.a. die Teilhabe von Stakeholdern an Entscheidungsprozessen. Außerdem können ungeahnte Entwicklungspotenziale und Ideen entdeckt werden – auch in Bezug auf Nachhaltigkeit.

  • Das Hauptziel besteht darin, durch den Aufbau von Vertrauen und langfristigen Beziehungen eine nachhaltige, wechselseitige Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und ihren Stakeholdern zu schaffen.

Relevanz bezüglich nachhaltiger Entwicklung

Stakeholder-Management spielt eine zentrale Rolle bei der Förderung von Nachhaltigkeit sowie der langfristigen Entwicklung von Unternehmen. Durch den aktiven Einbezug von Anspruchsgruppen in Entscheidungsprozesse können Unternehmen nicht nur ihre ökologischen und sozialen Ziele erreichen, sondern auch wirtschaftliche Vorteile für sich selbst schaffen. Denn: Der Erfolg eines Unternehmens ist eng mit den wichtigsten Stakeholdern verknüpft, wie die Firmengeschichte von Jobhopper zeigt.

Dabei ist das Personal eines Unternehmens eine der relevantesten Stakeholder-Gruppen überhaupt und deshalb ist deren Einbindung und der Dialog auf allen Ebenen, über Hierarchie-Grenzen hinweg, elementar wichtig.

Relevant und nützlich ist Stakeholder-Management in Unternehmen z.B. auch für:

  • Risikominimierung: Durch proaktive Identifizierung und Bewältigung von Stakeholder-Anliegen können Unternehmen Risiken minimieren.
  • Wettbewerbsvorteile: Unternehmen, die Stakeholder-Interessen berücksichtigen, sind oft besser positioniert, um von Trends zu profitieren.
  • Verbessertes Image und Vertrauen: Es kann zu einer stärkeren Marken-Reputation und höherer Kunden- sowie Mitarbeitertreue führen.
  • Effizienzsteigerung: Stakeholder-orientierte Unternehmen gehen oft bewusster mit (Personal-) Ressourcen um, was zu Effizienzgewinnen führt. In Bezug auf Personal: Wer sich gesehen fühlt, ist motivierter bei der Arbeit.
  • Innovationsförderung: Der Dialog mit Stakeholdern kann neue Perspektiven und Ideen für – nachhaltige – Innovationen liefern.
  • Verbesserte Entscheidungsfindung: Durch die Berücksichtigung verschiedener Stakeholder-Perspektiven können fundierte und ausgewogene Entscheidungen getroffen werden.

Das Ziel des Stakeholder-Managements im Nachhaltigkeits-Kontext ist es, relevante Stakeholder strukturiert einzubeziehen, um eine ausgewogene und langfristige Wertschöpfung für alle beteiligten Anspruchsgruppen (auch der von Umweltverbänden z.B.) sicherzustellen.

Dies erfordert laut Breuer (n.d.) ggf. auch, zwischen den unterschiedlichen Anspruchsgruppen zu vermitteln, um einerseits die Kooperation im Rahmen der unternehmerischen Wertschöpfung zu sichern und bei Bedarf Kompromisse auszuarbeiten – wie in der Politik.


[1] Wertschöpfung bezeichnet in der Wirtschaft die Transformation von vorhandenen Gütern oder Dienstleistungen in solche mit einem höheren monetären Wert. Es handelt sich dabei um das zentrale Ziel jeder produktiven wirtschaftlichen Tätigkeit

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