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Stärkste Sturmflut an der Ostsee seit 1904

20./21. Oktober 2023: Eine der schwersten Sturmfluten seit Jahrzehnten fegte über den Norden und richtete an der Ostseeküste Schleswig-Holsteins und Mecklenburg-Vorpommerns enorme Schäden an. Orkanartige Böen drückten gewaltige Wassermassen in die Buchten; Hafen- und Ferienanlagen, Dämme etc. wurden überflutet.

In Flensburg war der Wasserstand so hoch, wie zuletzt 1904 (vor fast 120 Jahren) – damals 2,23 Meter über Normalnull, in dieser Oktobernacht 2,27 m.


Die Folgen sind Schäden in Häfen, an Immobilien, Straßen, Booten

Bevor die Sturmflut ihren Höhepunkt erreichte, wurden am Freitagabend rund 2000 Menschen vorsorglich evakuiert und in Sicherheit gebracht.

In der Nacht zu Samstag, 21. Oktober 2023, trieb dann die Sturmflut nicht nur Meerwasser an Land, sondern auch unfassbare Mengen an Treibgut – auch diese verursachten Schäden. Dämme wurden eingerissen, Grundstücke und Felder überschwemmt; Autos trieben durch die Fluten; an der Küste wurde alles von den Sturmwellen mitgerissen, was nicht “Niet- und Nagelfest” genug war. Eine 33jährige Frau wurden in ihrem Auto von einem umstürzenden Baum erschlagen; weitere Menschen starben zum Glück nicht.


Es wird mit Schäden in dreistelliger Millionenhöhe gerechnet!

Ganze Häuserreihen und Straßen, Hotels, Ferienanlagen und Campingplätze, etc. standen komplett unter Wasser. Allein 200 Yachten und Boote sollen in den Häfen gesunken sein. Brücken, Stege, Wege, ja ganze Häfen sind in einigen Küstenorten zerstört worden – die Infrastruktur wieder aufzubauen, wird teuer.

Auch in Dänemark und Schottland tobte der Sturm so stark.

Auf der Website des NDR sind viele Fotos zu sehen, hier ist ein Video dazu:


Wie entsteht so eine Sturmflut? Was sind die Ursachen dafür? Der Klimawandel?


Aktueller Grund war die Wetterlage: Ein Hoch lag über Nordskandinavien und das Sturmtief “Victor” zog nach England. Dabei erfasste der Ausläufer, eingebettet in einer kräftigen Ostwindströmung, Norddeutschland, hieß es auf Wetter-Online.

Auf Wasserstark.sh bzw. bei der Landesregierung steht: “Sturmfluten entstehen während auflandiger Starkwinde, also durch Winde, die vom Meer zum Land hin wehen. Sie schieben große Wassermengen vor sich her, die sich an den Küsten aufstauen und dort die Wasserstände erhöhen.”

Weiter heißt es: “An der Nordseeküste und in der Tideelbe spricht man von einer Sturmflut, wenn der Wasserstand mehr als 1,5 m über das mittlere Tidehochwasser steigt. An der Ostseeküste spricht man bei einem Wasserstand von mehr als 1 m über Normalhöhennull (NHN) von einer Sturmflut.” – nun: in diesem Fall war der Wasserstand mehr als doppelt so hoch an der Ostsee, während an der Nordsee Ebbe herrschte.

Generell sind rund ein Viertel der schleswig-holsteinische Landesfläche und damit mehr als 350.000 Menschen durch Sturmfluten gefährdet, heißt es.

Der Wasserstandpegel kann auf der Website HSI-SH.de abgerufen werden. Unter dem Titel Wasserstark.SH sind weitere Informationen zu finden. Amtliche Warnungen gibt es auf Warnung.bund.de – diese können auch abonniert werden.

 

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