Viele Städte sind grau, weil zubetoniert. Im Sommer sind sie heiß und stickig, und das Atmen fällt schwer, weil die Luft voller Abgase und Feinstaub ist. Insbesondere für Kinder und Jugendliche sind sie oft kein schöner Ort zum Leben! Deshalb sollen Städte zukünftig schöner werden: voller Treffpunkte & Grün, technologisch fortgeschritten, barrierefrei – also lebenswert für alle Generationen!

“Wie die Stadt meiner Träume aussieht? Als Studentin wünsche ich mir, dass in meiner Universitätsstadt bezahlbarer / sozialer, schöner Wohnraum zu finden wäre – aktuell muss ich noch bei meinen Eltern wohnen. Nachhaltige Mobilität ist für mich auch ein Thema, also klimaneutraler ÖPNV*, der zuverlässig ist. Ja, und mit Grün bewachsene Häuserwände finde ich mega – wie findest Du die?”

Sierra, 21jährige Studentin aus einer Kleinstadt bei Hamburg

*ÖPNV – öffentlicher Personennahverkehr

Doch wie ist das umsetzbar, bei der Masse an Menschen? Welche Lösungsansätze es schon gibt und welche Ideen für die Zukunft, steht hier. Zunächst ein paar Fakten & Zahlen:


Städte quellen über, immer mehr Menschen leben dort.

Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung lebt bereits in städtischen Gebieten, und in Deutschland betrifft dies sogar drei von vier Menschen. Bis zum Jahr 2050 werden vermutlich rund 70% der Weltbevölkerung in Städten wohnen, heißt es in einer Statista-Prognose, mit Daten der UN-DESA. Heute schon sind Städte bereits für den Verbrauch von bis zu 80 Prozent der weltweit erzeugten Energie verantwortlich, erwirtschaften etwa 80 Prozent des globalen Bruttoinlandsprodukts und tragen zu etwa 70 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen bei.

Der Zustrom in die Städte weltweit erfordert Maßnahmen, um sicherzustellen, dass sie lebenswert und zukunftsfähig bleiben.

Dazu zählen eine zeitgemäße, leistungsfähige Infrastruktur, ausreichend bezahlbarer Wohnraum und moderne Angebote im Bereich Mobilität und Erholung. Dies umfasst auch die effiziente Nutzung von Flächen, den Schutz der Umwelt und die Erhaltung von Grünflächen in den Städten. Und vor allem auch neue Ideen und Projekte! Grüner, Größer, Gesünder und Schlauer – so sollen die Städte der Zukunft sein, so viele junge Menschen!

Städte und Gemeinden stehen vor einer Reihe von Herausforderungen: dem Klimawandel, zunehmender Ressourcen-Knappheit – dies betrifft insbesondere auch Hausbaumaterial, demografische Veränderungen – mehr alte Menschen, brauchen anderen Wohnraum, kleiner und barrierefrei; wachsende Verkehrsströme und steigende Abfallmengen.


Ein Traum wären sozialgerechte, grüne Städte mit viel Luft und Licht

Ist der Traum der idealen Stadt denn überhaupt umsetzbar? Ja! Viele Städte gehen jetzt schon voran. Elektrobusse, E-Scooter überall und mehr Grünflächen.

Was die Politik, laut der Bundesregierung, erreichen will, steht beim Nachhaltigkeitsziel 11 (SDG 11) geschrieben:

  • Alle Menschen sollen Zugang zu angemessenem Wohnraum und einer Grundversorgung haben.
  • Alle Menschen sollen Zugang zu sicheren, bezahlbaren und nachhaltigen Verkehrssystemen haben.
  • Eine inklusive und nachhaltige Stadtplanung soll gestärkt werden.
  • Das Weltkultur- und Naturerbe soll besser geschützt werden.
  • Kommunale Kompetenzen des Katastrophenschutzes sollen ausgebaut werden.
  • Die von Städten ausgehende Umweltbelastung soll mit besonderem Fokus auf Luftqualität und Abfallbehandlung gesenkt werden.
  • Der allgemeine Zugang zu sicheren Grünflächen und öffentlichen Räumen soll gewährleistet werden.

Reicht uns das? Jugendliche wünschen sich:

  • schöne Treffpunkte, auch Parks mit Freizeitangeboten für jedes Alter
  • Häuserfassaden, die bewachsen sind
  • Inklusion aller: ALLES Behindertengerecht, sodass sich keiner ausgeschlossen fühlt
  • nachhaltigen ÖVPN, der gut funktioniert
  • mehr Raum und Platz, der klug genutzt wird
  • frische Luft zum Atmen!


Politik und Gemeinden haben schon viele Projekte ins Leben gerufen.

Aktionen wie “Saubere Luft” (BMDV-Projekt bis 2020) oder auch “Zukunftsstadt”  sollen uns Menschen schon jetzt nutzen. Auch die Prinzessinnengärten in Berlin-Kreuzberg sind ein cooles Projekt!

Die Prinzessinnengärten sind ein soziales und ökologisches Projekt der urbanen Landwirtschaft. Auf einer brachliegenden Fläche mitten in der Stadt werden über 500 verschiedene Gemüse- und Kräutersorten angebaut. Das Projekt begann 2009, als Freiwillige die Fläche von Müll befreiten und mithilfe von tausenden Helfern in einen lebendigen Nutzgarten verwandelten. Hier lernen Menschen jeden Alters, wie man lokal und ökologisch Lebensmittel anbaut; sie schaffen gemeinsam einen neuen städtischen, grünen Lebensraum.

 


Laut einer Studie von Arcadis und dem Centre for Economics and Business Research ist Zürich übrigens die nachhaltigste Stadt weltweit!

Gefolgt von Singapur, Stockholm, Wien und London. In ihrem Sustainable Cities Index 2016 haben die Experten 100 Großstädte weltweit analysiert. Zürich (Schweiz) führt das Ranking dank seines vorbildlichen öffentlichen Personennahverkehrs und seiner Bemühungen um den Klimaschutz an. Bereits 2008 hat die Stadt in einer Volksabstimmung beschlossen, den Energieverbrauch pro Einwohner bis 2050 auf 2000 Watt und die Klimagasemissionen auf eine Tonne pro Person zu reduzieren. Aber insbesondere auch geht es um nachhaltiges Bauen und Leben, siehe mit lebendigen Stadtteilen und Quartieren, stadtverträglicher Mobilität und hochwertigen Außenräume. Foto: Zürich, Amt für Städtebau

Zürich – nachhaltiger Städtebau

Zürich – ökologisch gesunde Schule


  • Arte hat eine ganze Projektseite (folge dem Link) zum Thema erstellt – mit vielen coolen Videos! Dort werden Ideen, Städte und Menschen aus aller Welt vorgestellt. Es lohnt sich definitiv, dort vorbeizuschauen, um mehr Infos zu dem Thema zu erhalten.


Quellen:
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