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Schulen. Fit für Umwelt- & Klimaschutz?

Der Beitrag der Schulen zu einer nachhaltigen Entwicklung der Welt könnte viel größer sein, als nur entsprechende Themen im Unterricht zu behandeln. Im Bildungssystem liegt ein großes Potenzial, direkt etwas für Umwelt- und Klimaschutz zu tun!

Klima- und Umweltschutz an Schulen findet vor allem durch Lehrinhalte zur Klimakrise, Umweltverschmutzung, steigendem Meeresspiegel, Energiepolitik, Müllproblematik, Meeresversauerung und ähnlichen Themen in sämtlichen Fachbereichen statt – wenn auch noch nicht in allen Schulen. Selbst in den Französisch-Büchern finden sich entsprechende Lektionen. Es könnte dadurch angenommen werden, dass Schulen in Bezug auf Umwelt- und Klimaschutz bestens aufgestellt sind. In Schulen kann aber noch mehr getan werden. Zwar gibt es an vielen Schulen Umwelt-AGs, die Insektenhotels oder Nistkästen bauen, Futterglocken für Vögel basteln und Hochbeete versorgen – und das ist auch gut so – doch Schulen haben das Potenzial, selbst noch viel ökologischer zu sein und sich stärker an der Bewältigung der Umwelt- und Klimakrise zu beteiligen.

Beispiele dafür sind: Energiesparen, Digitalisierung, Mülltrennung, Schulgartenbau, Lebensmittel nicht verschwenden, Fairtrade-Schule werden und mehr.


Digitalisierung und KI können helfen, Schulen nachhaltiger zu gestalten.

Beispielsweise könnten nachhaltig-entwickelte Programme (z.B. solche, die wenig Speicherplatz und Strom verbrauchen) und Internet-Anwendungen genutzt werden, die bestenfalls klimaneutral sind oder klimapositiv, wie unter anderem die Suchmaschine Ecosia. Ecosia spendet einen großen Anteil der Einnahmen, die durch Werbung generiert werden, an  Baumpflanz-Projekte auf der ganzen Welt und nutzt die Suchergebnisse von Bing. Für die Recherchearbeit an Schulen ist sie allemal geeignet und so könnten Schülerinnen und Schüler bei der Arbeit einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Statt Google könnte man also auf den schulischen Geräten Ecosia als Standardsuchmaschine einstellen.

Eine Nachhaltigkeits-AG könnte außerdem nachhaltige Apps suchen und empfehlen (Too good to go, Vinted, etc.) und beispielsweise erklären, wie man am nachhaltigsten mit Akkus umgeht, worin die Vorteile eines Shift- oder Fairphones liegen, und vieles mehr. Diese AG könnte auch eine Handy-Sammel-Aktion zwecks Recycling und Rückgewinnung wichtiger Rohstoffe starten.

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Müll zu trennen hilft Umwelt & Natur zu schützen.

In Schulen fällt vor allem Papier- und Plastikmüll an. Für Papier werden Bäume gefällt – das ist ganz schlecht, deshalb sollte Papier z.B. nicht verschwendet werden! Plastik sollte generell recycelt werden, um die umweltschädliche Herstellung des Materials so selten stattfinden zu lassen wie möglich, und um nicht noch mehr Plastikmüll entstehen zu lassen. Mülltrennung an Schulen ist oft schwierig. Nicht nur, dass sich an manchen Schulen in den Klassenräumen und im Außenbereich gar keine verschiedenfarbigen Mülleimer befinden, das viel größere Problem besteht darin, dass die Arbeitszeit der Reinigungskräfte oft gar nicht ausreicht, um die Behälter einzeln zu entleeren. An ihrem Reinigungswagen hängt ein blauer Müllsack und in den kommt dann alles hinein, auch wenn es vorher fein säuberlich getrennt gewesen sein sollte. Gegen diesen Missstand können sich Schüler:innen einsetzen. Wenn das nicht hilft, muss man darüber nachdenken, ob Schüler*innen für die Müllentsorgung zuständig sein könnten.

Um insgesamt den Müll zu reduzieren, könnten außerdem Kopierer so voreingestellt sein, dass doppelseitiges Kopieren der Normalfall ist, es könnten Upcycling-Projekte durchgeführt, Flohmärkte veranstaltet und ein Büchertauschregal aufgestellt werden. Die Verwendung von Recyclingpapier sollte eine Selbstverständlichkeit sein.


Auch in Schulkantinen steckt Potenzial zum Klimaschutz!

Regionale und Bio-Lebensmittel in der Schulmensa wären gut und könnten von (Bio-) Bauernhöfen in der Nähe geliefert werden. Kooperationen mit der lokalen Tafel und Foodsharing e.V. könnten helfen, viel weniger Lebensmittel zu verschwenden, ebenso wie die Aufklärung von Schüler:innen und “Tauschtische”, wo beispielsweise geschlossene Joghurts stehen, damit sie von jemand anderen gegessen werden können, anstatt im Müll zu landen.
Um so etwas in der Schule einzuführen ist es sinnvoll, mit dem Caterer, Lehrer:innen, Schüler:innen und Eltern einen Mensa-Ausschuss zu bilden, der sich in regelmäßigen Abständen trifft und all das plant und organisiert.

Man kann auch ein Fairtrade-Label für die Mensa oder ganze Schule anstreben (siehe Website Fairtrade-Schule), indem zweimal im Jahr eine Fairtrade-Aktion veranstaltet wird und/oder Fairtrade-Snacks verkauft werden.


Schulgärten sind ökologisch besonders wertvoll.

Die Gestaltung des Schulhofs und natürlich der die Schule umgebenden Grünflächen bietet die Möglichkeit, etwas für Insekten und dementsprechend auch für Vögel zu tun. Man kann einen Schulgarten anlegen, in dem neben insektenfreundlichen Blühpflanzen auch heimische Gemüsesorten angebaut werden. Wenn sich aber die Pflege eines solchen Gartens als zu problematisch herausstellt (vor allem während der Sommerferien), dann reicht es auch, Teile der Grünflächen einfach einmal eine Zeit lang umgemäht zu lassen. Das Unkraut, das dann wuchert, ist für die Insekten ein wahres Paradies.

Zu guter Letzt:

Jede Klasse sollte, so wie es Klassenbuch- und Tafeldienste gibt, auch einen Ordnungsdienst einrichten, der dafür sorgt, dass Licht nicht unnötig brennt oder Fenster geöffnet sind, wenn gleichzeitig die Heizung läuft. Außerdem sollte er darauf achten, dass die technischen Geräte im Klassenraum ausgeschaltet sind, wenn sie nicht benötigt werden.


Autor: Tim S., überarbeitet von Susanne

Foto: Pressefoto von Jakub Kaliszewski, Fairtrade

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