3-Säulen-Modell oder 4 Dimensionen? Nachhaltigkeits-Modelle
Die 17 Nachhaltigkeitsziele, nebst Unterzielen, können Nachhaltigkeits-Modellen beziehungsweise -Dimensionen zugeordnet werden. Modelle haben generell den Zweck, komplexe Zusammenhänge in vereinfachter Form darzustellen, um sie leichter verständlich zu machen. Im Bereich der nachhaltigen Entwicklung wird von folgenden Modellen gesprochen:
- drei Dimensionen der nachhaltigen Entwicklung
- Nachhaltigkeits-Dreieck
- Drei-Säulen-Modell der Nachhaltigkeit
Im englischsprachigen Raum heißt Letzteres “Triple bottom line”.
Diese Modelle machen auf einem Blick deutlich, dass Nachhaltigkeit weit mehr ist als nur Klima- und Umweltschutz, sondern mindestens drei Dimensionen – Soziales, Ökologie und Ökonomie – adressiert.
Grafiken: sii-talents e.V. (Susanne Braun-Speck und Minoka Braun)
Das Drei-Säulen-Modell der Nachhaltigkeit entstand in den 1990er Jahren, wobei der genaue Ursprung nicht eindeutig einem einzelnen Urheber zugeschrieben werden kann (vermutet wird aber der Oldenburger Professor Bernd Heins). Das Modell wird meistens als das Ergebnis einer breiteren Entwicklung gesehen, an der verschiedene Akteure aus Wissenschaft, Industrie und Politik beteiligt waren.
Neben den drei Dimensionen der Nachhaltigkeit wird oft auch von einer vierten gesprochen: Der Governance beziehungsweise (Unternehmens-) Politik. Hierbei wird die Steuerung sowohl von Regierungsbehörden als auch im Privatsektor einbezogen.
Doch es gibt nicht eine, sondern sogar drei Varianten von vier Dimensionen:
- Soziales, Ökologie, Wirtschaft UND Politik / Governance
- Soziales, Ökologie, Wirtschaft UND Kultur (KUBI, 2010; wird nach Prof. Dr. Ute Stoltenberg (Leuphana Uni Lüneburg) im Bildungssektor genutzt)
- Soziales, Ökologie, Wirtschaft UND Institutionen
In jedem Fall ist eine ganzheitliche Betrachtung von mindestens drei Dimensionen entscheidend für eine nachhaltige Entwicklung. Ziel der Vereinten Nationen ist, jede Säule mit den dazugehörenden SDGs stabil zu entwickeln, sodass das Gesamtkonstrukt „Nachhaltigkeit“ langfristig Bestand haben und seine volle Wirkung entfalten kann.
Diese Modelle sind die Basis für „CSR-Maßnahmen“ und „ESG-Kriterien“ in Unternehmen.
“Nur wenn Ökonomie, Soziales und Ökologie jeweils auf einer stabilen Basis stehen, können sie das Dach der Nachhaltigkeit tragen” (Haase, 2020, S. 8; Holzbaur, 2020, S. 36).
Anders ausgedrückt: “Nur eine ganzheitliche Betrachtung der Dinge ermöglicht wirklich eine nachhaltige Entwicklung” (Braun-Speck, 2023)
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