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Nachhaltigkeit – Definition & Herkunft

Der Begriff „nachhaltig“ wird in der Alltagssprache verwendet, um etwas zu beschreiben, das eine längere Zeit anhaltende Wirkung hat oder einen intensiven Eindruck hinterlässt – sowohl im positiven als auch im negativen Sinne.

Die Bedeutung von “Nachhaltigkeit” im Kontext der 17-Ziele der Agenda 2030 geht jedoch weit darüber hinaus und bedeutet u.a. für Unternehmen, ganzheitlich und langfristig zu planen und zu handeln – um ein Stück weit für eine zukunftsfähige, enkeltaugliche Welt zu sorgen.

Merksätze:

  • Nachhaltigkeit ist ein Prinzip, nach dem nicht mehr verbraucht werden darf, als jeweils nachwachsen, sich regenerieren, künftig wieder bereitgestellt werden kann (Duden).
  • oder auch: “Es darf nicht mehr Holz gefällt werden, als nachwachsen kann.”
  • oder auch: “Schlachte nicht die Kuh, die du melken willst.”

Genauer: Nachhaltigkeit ist ein Handlungsprinzip, das darauf abzielt, eine dauerhafte Bedürfnisbefriedigung zu gewährleisten, ohne die natürlichen Ressourcen für die Zukunft zu erschöpfen. Es beinhaltet einen ganzheitlichen, ethischen Ansatz, der ökologische, soziale und wirtschaftliche, sowie politische Aspekte berücksichtigt, um eine langfristige Lebensfähigkeit und Gesundheit unseres Planeten zu gewährleisten.

Siehe auch Nachhaltigkeits-Modelle bzw. -Dimensionen

Nachhaltige Entwicklung bedeutet auch, die Bedürfnisse der Gegenwart so zu befriedigen, dass die Möglichkeiten zukünftiger Generationen nicht eingeschränkt werden, wobei die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit – wirtschaftlich effizient, sozial gerecht, ökologisch tragfähig – gleichberechtigt betrachtet werden (sollten).

Kurz: Nachhaltig ist, etwas so zu produzieren oder zu nutzen, dass es:

– lange wirkt,
– dauernd bestehen bleibt
– oder wieder nachwächst – meistens bezogen auf natürliche Ressourcen.

Raubbau dagegen schadet – siehe Video “nicht nachhaltig ist …”


Geschichte des Begriffs:

Von “nachhaltiger Nutzung” (oder “nachhaltige Bewirtschaftung”) wurde erstmals im Jahr 1713 in einem Bericht des sächsischen Oberberghauptmanns Hans Carl von Carlowitz gesprochen. In seinem Werk “Sylvicultura Oeconomica” beschrieb Carlowitz die …

… Prinzipien einer nachhaltigen Forstwirtschaft, bei der nur so viel Holz gefällt werden sollte, wie nachwachsen konnte.

Das Ziel war es, den Waldbestand langfristig zu sichern (um die Holzindustrie zu erhalten) und den Holzbedarf der Gesellschaft zu decken, ohne die Wälder zu übernutzen.

Er selbst fasste die Ziele nachhaltiger Forstpolitik in seinem epochalen Werk so zusammen: “Die Ökonomie (Wirtschaft) hat der Wohlfahrt des Gemeinwesens zu dienen. Sie ist zu einem schonenden Umgang mit der gütigen Natur verpflichtet und an die Verantwortung für künftige Generationen gebunden.“ (Quelle / mehr dazu forstwirtschaft-in-deutschland.de)

Am anderen Ende der Welt (Indien) heißt es beispielsweise: “Schlachte nicht die Kuh, die Du melken willst.”


Im Laufe der Zeit wurde der Begriff “Nachhaltigkeit” auf andere Bereiche ausgedehnt, darunter Landwirtschaft, Fischerei, Energie, Industrie und soziale Aspekte. Besonders im 20. Jahrhundert gewann der Begriff “Nachhaltigkeit” an Bedeutung und wurde zu einem zentralen Konzept in Umwelt- und Entwicklungsfragen.

Mehr siehe Brundtland-Report und/oder Geschichte der nachhaltigen Entwicklung.


Quellen:
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