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Nachhaltige digitale Bildung – wie sieht diese aus? (Buchbeitrag)

Die digitale Transformation ist ein Megatrend – sie wird unsere ganze Gesellschaft nachhaltig umformen und beeinflusst unser komplettes Privat- und Arbeitsleben! Entsprechend haben wir viel zu lernen, müssen umdenken, neudenken, uns mitentwickeln – ob wir wollen oder nicht! Auch in Schulen.

Unser Privatleben, die Art wie, wo und was wir Arbeiten (New Work); welche Informationen wir wann und wie bekommen; unsere Daten, die mittlerweile einen unschätzbaren Wert haben, unser Konsumverhalten, ärztliche Behandlungsmethoden, die Produktion von Waren und deren Lieferung – einfach alles wird von der Digitalisierung beeinflusst. Auch Schulen sollen eine „digitale Transformation“ erleben; medienpädagogische Bildung, Lehrkräfte-Fortbildungen, digitale Anwendungen (APP´s), Administration und Services, bis hin zu künstlicher Intelligenz – alles wird in Bezug auf Bildung breitflächig diskutiert und probiert.

„In einer zunehmend digitalen Welt, in der bald alle Prozesse digital unterstützt oder komplett digital ablaufen werden, ist es geradezu ein MUSS, digitale Bildung als 4. Schlüsselkompetenz zu betrachten. Zu den eigentlichen drei Kompetenzen, welche laut SDG 4 alle Menschen weltweit beherrschen sollen: Lesen, Schreiben, Rechnen, gehört meines Erachtens jetzt „Digitalität verstehen und anwenden“ dazu!“ (Susanne Braun-Speck)

Was meint Digitalisierung überhaupt?

Was nutzt sie, wozu brauchen wir sie? Was sind die Ziele? Welche digitalen Kenntnisse müssen Menschen erwerben?

Digitalisierung meint zunächst einmal den Prozess, bei dem analoge Medien in digitale Formate umgewandelt werden. Ebenso ist damit gemeint, dass Handarbeit sowie von Hand betriebenen Geräte nunmehr von Maschinen geleistet sowie digital gesteuert werden (Roboter, die den Haushalt machen, wären schon toll). Digitalisierung ist bereits, wenn handgeschriebene Texte alternativ digital am PC/Tablet/etc. in einem Textverarbeitungs-Programm geschrieben und als Textdatei gespeichert werden. Alternativ direkt im Internet, auf einem Blog zum Beispiel. Im Alltag reden wir auch von Digitalisierung, wenn Menschen nicht mehr im Kopf ihren Puls zählen und errechnen, sondern eine Smartphone-APP dies macht.

Das Shoppen im Internet, anstatt im Laden vor Ort, oder bargeldloses Bezahlen sind digitale Methoden, ebenso wie die Routenplanung per Navi beim Autofahren. Auch das Abschließen von Versicherungsverträgen auf Online-Portalen, Betreiben von Schul-Homepages, das Führen von Videokonferenzen, sowie robotergesteuerte Produktionen, zum Beispiel im Autobau oder lebensrettendes, wie Beatmungsgeräte im Krankenhaus, sind digitale Prozesse, Methoden oder digitalgesteuerte Geräte. Das genannte ist vielen Menschen bereits vertraut und gehört zum Alltag. Doch Künstliche Intelligenz, Blockchain (genutzt u.a. bei Kryptowährungen wie dem Bitcoin), autonome Systeme wie zum Beispiel selbstfliegende Flugzeuge, virtuelle Welten wie das Metaversum, etc. klingen für viele Menschen noch sehr fremd und irgendwie besorgniserregend.

Digitalisierung macht auch Angst!

Ganz ehrlich? Vieles davon wünsche ich mir auch nicht oder es klingt mir zu sehr nach Science-Fiction, einer voll digitalisierten Welt, die ich (glaube ich), nicht mögen werde. Werden wir uns in so einer Welt wohlfühlen und gesund bleiben? Ich wünsche mir, dass alle unsere Kinder und Jugendlichen weiterhin im Wald und am Strand spielen, die Natur erleben und lieben werden, sich bewegen, frische Luft atmen, einfach draußen sind. Wo wird das noch hinführen?

Jede Branche, jeder Lebensbereich hat einen individuellen Bedarf an Digitalisierung und ganz verschiedene Ziele. Während Industrie und Wirtschaft beispielsweise die Ziele haben, Produktivität und Umsatz zu steigern, beziehungsweise Arbeit effizienter zu gestalten, um Kosten zu sparen, neue Geschäftsfelder zu erschließen, etc. haben Institutionen aus Politik, Bildung, Non-Profit, etc. andere Schwerpunktziele. Zum Beispiel digital zu kommunizieren und damit Menschen überall zu erreichen (wichtig u.a. im Gesundheitswesen für die ländliche Bevölkerung); sich online darzustellen, für Spenden zu werben, und vieles mehr. In der Corona-Krise wurde schmerzhaft wahrgenommen, das per Hand von Sachbearbeitern bearbeitete Daten, die zuvor auf Papierformularen händisch eingetragen worden waren, sehr wertvolle Zeit kosten und für falsche Statistiken sorgen. Das öffentliche Verwaltungen digitaler werden, steht entsprechend auf der Prioritätenliste der Politik mit ganz oben.

Ziele von Digitalisierung allgemein und im Bildungswesen.

Grundsätzlich soll die Digitalisierung das Leben, die Arbeit, Produkte & Dienstleistungen, etc.:

  • besser, einfacher und effizienter machen
  • Zeit und/oder Geld sparen (z.B. auch durch digitale Homeoffice-Arbeit)
  • Ablaufprozesse und Services optimieren, neue Möglichkeiten & Varianten schaffen
  • die Kreativität sowie logisches Denken fördern, das u.a. durch Methodenvielfalt
  • die Kommunikation verbessern, Menschen & Institutionen über (Haus-/Orts-/Landes-) Grenzen hinaus vernetzen
  • Informationen & digitale Daten nutzen, z.B. zur Verbesserung der Gesundheit, der Preisoptimierung, uvm.
  • Arbeit von fehlenden Fachkräften und/oder einfache, Wiederholungsaufgaben übernehmen (KI)

Ziel des Bildungssystems dahingehend sollte sein: Schüler:innen ganzheitlich und damit nachhaltig fit für ihre digitale Lebens- und Arbeitswelt zu machen. Das unter Berücksichtigung von Gesundheit und Wohlbefinden (SDG 3).

„Bildung ist für mich u.a. dann nachhaltig, wenn Schüler:innen ganzheitlich, in vielen Facetten, auf ihre digitale Lebens- und Arbeitswelt vorbereitet werden. Doch: Gerade wegen der Digitalisierung muss Gesundheit durch Bewegung noch stärker in den Fokus von Erziehung und Bildung gerückt werden. Und das Natur und Umwelt lieben lernen – warum sollten Kinder und Jugendliche sich sonst im Sinne der nachhaltigen Entwicklung schützen wollen?“ (Susanne Braun-Speck)


Dieser Text geht noch 8 Buchseiten weiter … und ist ein Auszug aus dem Community-Buch “Nachhaltige Bildung. Nachhaltige Schule“. Wer den Beitrag komplett lesen möchtet, findet ihn ab Seite 65 in dem Buch. Der Download im PDF-Format ist hier kostenfrei möglich.
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