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Interview mit Fridays for Future Aktivistin

„Wir sind laut, wir sind viele, haltet euch an Klimaziele!“ Am Freitag, 15.09.2023, hatte erneut ein globaler Klimastreik mit ca. 250.000 Teilnehmer:innen stattgefunden. Auch in Lübeck waren, laut Zählungen der Polizei, rund 750 Menschen für das Klima auf die Straße gegangen. Zu hören war dabei die Parole:

„Wir wollen Klimagerechtigkeit, jetzt! We want klimajustice, now!“


Begonnen hatte die Demonstration auf dem Klingenberg-Platz in der Innenstadt von Lübeck, mit einer Rede. Doch zuvor hatte Redakteurin Sinah die Möglichkeit, ein Interview mit Fine Beckfeld, von Fridays for Future (FFF) Lübeck, zu führen. FFF setzt sich seit 2019 für mehr Klimaschutz ein und ruft weltweit immer wieder zu Klimastreiks und Demonstrationen auf.

Interview mit Fine Beckfeld von FFF Lübeck

Sina, Redaktion (Red): Wieso setzt Ihr Euch für den Klimaschutz ein?

Beckfeld, FFF: Wir von Fridays for Future, sehen ganz klar: Die Klimakrise, das sagt auch die Wissenschaft, ist das größte Problem, welches auf uns zukommt. Wir haben es diesen Sommer erlebt. Wir haben Dürren, wir haben Fluten, wir haben immer mehr stärker werdende Extremwetter-Ereignisse. Und der Grund, weshalb wir uns einsetzen ist, dass die Politik es nicht tut, weil sich die Politik nur der Klimapolitik zuwendet, wenn aktiv Druck von Außen kommt. Und der muss von der Straße kommen. Dafür müssen Menschen laut sein. Deshalb stehen wir heute hier!

“Wir brauchen eine Verschärfung des Klimaschutzgesetzes”

Red.: Was würdest Du an der Klimapolitik ändern wollen?

FFF: Die Ambitionen. Die Klimapolitik, die wir aktuell haben, ist nicht ambitioniert. Und es ist ganz klar, dass die Menge der Treibausgas-Emissionen sofort reduziert werden muss, vor allem das CO2, und dass wir eine Verschärfung des Klimaschutzgesetzes und verbindliche Sektorziele brauchen.

Red.: Was kann man persönlich für den Klimaschutz tun?

Umweltfreundlicher Lifestyle muss günstiger werden!

FFF: Ich denke, viele Aktivisten und Aktivistinnen pflegen unter anderem einen umweltfreundlichen Lifestyle. Dies können Maßnahmen sein, z. B. dass man Strecken auf umweltfreundliche Art zurück legt, das heißt: ÖPNV nutzen, Fahrradfahren etc. Vielleicht auch eher eine vegetarische Ernährung, aber uns – von Fridays for Future – ist wichtig, dass wir nicht auf individuelle Menschen zeigen und denken: Hey, jeder muss jetzt komplett vegetarisch werden. Uns geht es um das System, dass die Politik Rahmenbedingungen schaffen muss, damit für jeden ein umweltfreundlicher Lifestyle die leichtere Option ist und auch die günstigere und nicht die teurere, wie es aktuell der Fall ist.

“Uns geht es um das System”

Red.: Hast du noch einen Appell?

FFF: Ja: Auf jeden Fall aktiv werden, denn unsere politischen Vertreter und Vertreterinnen können nur das umsetzen, nur den Input umsetzen, den sie auch zu hören bekommen. Deshalb ist es sehr wichtig, dass ihr alle eure Stimmen benutzt, denn wenn wir alle leise sind, wird nur die Stimme der Konzerne gehört und das ist im meisten Falle gegen den Klimaschutz. Deshalb kommt gerne zu unseren Demos oder werdet anderweitig aktiv.

“Werdet aktiv!”


Nach dem persönlichen Interview und der öffentlichen Rede, zogen die Demonstranten durch die Innenstadt zum Holstentor, und von dort in die Possehlstraße in Höhe des Buniamshofs, wo es einen Stopp mit einer weiteren Rede gab. In dieser ging es darum, dass der Klimaschutz und die soziale Gerechtigkeit nicht gegeneinander ausgespielt werden dürfen, und dass es statt einer Auflockerung unbedingt eine Verschärfung des Klimaschutzgesetzes braucht.


 


Fotos & Quellen
  • Fotos: Sinah
  • Vollfassung der Rede siehe hier:

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