Hilfe für Bedürftige & Obdachlose in der Weihnachtszeit
Es ist Winter, der Schnee wirbelt einem um die Nase und man kuschelt sich in seine warme Winterjacke. Der Weihnachtsmarkt wirkt romantisch, heimelig und macht irgendwie froh – wenn es nicht zu voll ist. Doch am Rand, unter den alten Gemäuern am Mittelaltermarkt, sitzen Obdachlose und hoffen auf gütige Seelen, die vielleicht einen Euro übrig haben. Nicht allen geht es in der Weihnachtszeit gut … Auch viele Senioren sind allein und einige Familien können ihren Kindern kein Geschenk machen.
Wer kümmert sich in der hektischen Weihnachtszeit um die armen und bedürftigen Menschen?
Die festliche Jahreszeit stellt bedürftige und allein lebende Menschen vor besondere Herausforderungen, insbesondere am Heiligen Abend, wenn Einsamkeit und Armut oft besonders schwer wiegen. Überall in Deutschland organisieren ihre Gemeinden und Sozialeinrichtungen Weihnachtsfeiern, die speziell auf Obdachlose, Geringverdiener, Rentner, Alleinerziehende, finanziell schlecht gestellte Familien und Kinder zugeschnitten sind.
Es gibt Obdachlosen- und Wohnunglosen-Hilfsreinrichtungen; am bekanntesten, da überregional tätig, ist wohl die “Heilsarmee (Link zur Karte)“. Hilfe und Schutz bieten beispielsweise Frauenhäuser und Kinderheime. Günstige Kleidung gibt es bei Kleiderkammern – viele werden vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) betrieben.
Einfach, und barrierefrei, sind beispielsweise auch die “Grünen Schränke” vom Foodsharing Regionalverein Lübeck-Stormarn. Die grünen Schränke (“Fairteiler”) stehen irgendwo mitten in der Stadt, Vereinsmitglieder bringen dort Lebensmittel hin und Bedürftige können sie sich einfach aus dem Schrank nehmen, siehe Karte.
“Auch wir, genauer meine Mutter, wird am 24.12. morgens, wieder zum Brot- und Brötchenretten fahren, und sie bei uns Zuhause, im privaten Fairteiler zur Abholung bereitstellen” (Mik).
“Nachbarn und Bekannte kommen und retten die Lebensmittel vor der Tonne. Sie zu essen, ist doch weit besser, als sie wegzuwerfen? Insbesondere freut uns, dass auch Senioren, die von ihrer Rente kaum leben können, sich regelmäßig etwas aus unserem Fairteiler holen. Und gibt es sehr viel von einer Sache, nimmt eine Nachbarin das mit zu ihrer Arbeit: in ein Kinderheim, wo sie eine Jugendgruppe betreut, die sich selbst versorgen muss – und am Ende des Monats in der Regel kein Geld mehr hat. Finde ich gut!”
Soviele? Jeder 5. Deutsche lebt in Armut.
2022 wurden in Deutschland rund 121 000 junge Menschen in einem Heim und weitere rund 86 000 in einer Pflegefamilie betreut. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis, 12/2023) mitteilt, wuchsen damit rund 207 000 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene – zumindest zeitweise – außerhalb der eigenen Familie auf. Also in Heimen, Pflegefamilien oder auf der Straße.
2022 waren in Deutschland insgesamt 607.000 Menschen wohnungslos, davon sind 1/3 Deutsche und 2/3 mit anderer Staatsangehörigkeit (BAG W/Statista). Im Jahr 2022 waren insgesamt 20,9 Prozent der Bevölkerung in Deutschland von Armut oder sozialer Ausgrenzung betroffen (DESTATIS, Statista). Das ist jeder fünfte Mensch in Deutschland!
Helfen mit kleinen Geschenken?!
Nicht jeder hat viel Geld und trotz kleinem Budget kann man das Leben von einem Obdachlosen besser machen. Ein kleines “Care-Paket” kann schnell Zuhause gebastelt werden. Wintersocken, Duschgel und Shampoo, Zahnpasta sowie Zahnbürsten oder auch mal ein neues paar Schuhe. Auch warme Unterwäsche oder mal ein paar Ohrenwärmer. Die obdachlosen Menschen freuen sich aber auch über etwas Weihnachtliches zum Naschen, wie abgepackte Kekse oder Lebkuchen.
Mehr Informationen für Wohnungslose:
Die Obdachlosenhilfe setzt sich hauptsächlich aus engagierten Freiwilligen zusammen und es gibt zahlreiche interessante Organisationen, die Spenden sammeln und Unterstützung auf vielfältige Weise anbieten. Ein bekanntes Beispiel ist die Heilsarmee, die sich besonders in der Weihnachtszeit für bedürftige und allein lebende Menschen einsetzt. In dieser schwierigen Zeit leiden viele unter Einsamkeit und Armut, vor allem an Weihnachten.
Auf der Webseite der Heilsarmee wird ein Bibelzitat zitiert:
“Gib den Hungrigen zu essen, nimm Obdachlose bei euch auf, und wenn ihr einem begegnet, der in Lumpen herumläuft, gib ihm Kleidung!”
Die Webseite ermöglicht auch persönliche Spenden, beispielsweise 18 € für zwei Kinder mit je einem Weihnachtsgeschenk oder 26 € für zwei Tüten mit Lebensmitteln, Obst und Socken. Mit 48 € können vier Personen ein reichhaltiges und vitaminreiches Weihnachtsessen bekommen. Ein weiteres Projekt der Heilsarmee sind die “ShelterSuits” – wasserfeste Schutzanzüge für Obdachlose. Diese bieten Schutz vor Nässe und Kälte, verfügen über eine große Kapuze, einen eingebauten Schal und können bei Bedarf in einen Schlafsack umgewandelt werden. Diese Anzüge werden nachhaltig und fair von einer Non-Profit-Organisation hergestellt.
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