Vielleicht ist das “Grüne Klassenzimmer” auf dem Bild, welches wir mit KI (Adobe Firefly) erstellt haben, etwas übertrieben? Aber die Idee einer Schule, die einen lebendigen und naturnahen Schulhof gestalten möchte, klingt gut. Wie und womit ein Schulhof nachhaltig und natürlich werden kann? Woher es Geld dafür gibt? Lies weiter …

Im September 2023 verlieh z.B. die Stadt Bargteheide diverse Auszeichnungen an Schulen: “In der Draußenschule der Carl-Orff-Schule wird der Unterricht für zwei Stunden in der Woche in die Natur verlegt und bei Wind und Wetter der Verlauf der Jahreszeiten kennengelernt. Auch das Ackerschulprojekt der Emil-Nolde-Schule soll die junge Generation für Nachhaltigkeit und Umweltschutz begeistern” heißt es.

Und weiter: “Um nachhaltige Ernährung geht es auch in der gleichnamigen Arbeitsgemeinschaft des Eckhorst-Gymnasiums, wo sich die Kinder nicht nur um Mülltrennung und Stromsparen kümmern, sondern innovative Produkte wie Insektenmehl testen. Die Albert-Schweizer-Schule bekam ebenfalls einen Preis für ihre eingereichten Projekte, unter anderem den Anbau von Gemüse in Hochbeeten, verliehen.


Nachmachen lohnt sich in jedem Fall!

Die im Folgenden erläuterten Ideen entstanden allerdings in einem Workshop (nächster Termin) zum Thema “Nachhaltigkeitsideen für die eigene Schule entwickeln”. Sie wurden auf einer Mindmap gesammelt. Aus drei Grundideen haben wir eine ausgewählt: die eines grünen, nachhaltigen Schulhofs.


Laut der Ideensammlung könnte es beispielsweise einen Schulwald, einen Bienengarten oder Insektenhotel geben, sowie Hochbeete mit regionalem Gemüse; ein grünes Klassenzimmer als eine Art Amphitheater; natürliche Sichtschutze, eine lebendige “Raumaufteilung” des Schulhofes, Sport- und Spielgeräte aus Steinen, Baumstämmen, etc.; Böden, Wege und Sitzgelegenheiten aus Recycling-Material, sowie ein natürliches Bewässerungssystem.

Erkennst Du, welche Bilder echt und welche mit KI generiert sind?

Spielen, Toben, Forschen

Viele Kinder lieben es zu klettern, zu rennen und alles Mögliche zu erforschen. Insbesondere Grundschüler:innen sind noch in einem Alter, wo sie über Baumstämme und durch Büsche klettern, gerne in Pfützen springen und sich verstecken und vieles mehr. Dafür ist ein grüner Schulgarten genau das Richtige! Doch leider nimmt das Spielen draußen in Bewegung immer mehr ab …

“Draußen: Mehr Raum, mehr Bewegung, mehr Gesundheit und Wohlergehen. Das Draußen-Lernen wirkt sich positiv auf die Gesundheit aus. Übergewicht, Haltungsschäden und viele weitere negative Auswirkungen, welche die Lebensweise heutiger Kinder mit sich bringt, sind Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen”. Landesvorsitzende Gaby Flösser vom Kinderschutzbund NRW, sagte im Juni 2023: „Junge Menschen brauchen Orte, an denen sie selbstorganisiert und ihren Bedürfnissen und Interessen folgend, Initiativen und Aktivitäten entwickeln können“.

Ein grüner Schulhof ist also gut für die Gesundheit; nutzt aber auch für Unterricht!

Bäume pflanzen, Gemüse in Hochbeeten säen und ernten, ein Insektenhotel bauen und pflegen – hier lassen sich schon einige Unterrichtsideen umsetzen. Generell sollten Schüler:innen die Natur mit allen Sinnen erleben und erforschen können, um überhaupt ein Natur- und Umweltbewusstsein entwickeln zu können. Was in manchen Städten kaum noch möglich ist – grüne Schulhöfe sind eine gute Alternative.

Wie zum Beispiel eine Draußen-Schule funktioniert und was sie nutzt, steht hier (eher für Lehrkräfte geschrieben).


Ideen für jede Schulform

Weg damit? Eintönige, graue Betonplatten und geteerte Wege sind nicht schön! Solche Flächen sollten entsiegelt und natürlich bebaut werden. Entsiegelt?
“Etwa 45% der Siedlungs- und Verkehrsflächen sind in Deutschland aktuell versiegelt, das heißt bebaut, betoniert, asphaltiert, gepflastert oder anderweitig befestigt.” erklärt das Umweltbundesamt auf seiner Website. Dadurch sind die Flächen wasserundurchlässig und die Bodenfruchtbarkeit geht verloren. Werden solche Flächen wieder entfernt, nennt man das “entsiegeln”. Fakt ist:b

Auf versiegelten Flächen wächst nichts mehr und Regenwasser kann sich stauen – bei Starkregen gibt es dann Überschwemmungen!


Bedeutet für die Planung eines grünen, nachhaltigen Schulhofes: Versiegelte Flächen sollten verschwinden.

An deren Stelle können natürliche Wege und Grünflächen entstehen, Büsche und Bäume gepflanzt werden. Cool wären Fußwege aus Holzpflaster und Turngeräte-Unterlagen aus recycelten Materialien. Die Wegesränder sollten natürlich mit Beeten verziert werden.

Besonders spannend und lehrreich wären auch ein Insektenhotel und ein bienenfreundlicher Schulgarten, mit einheimischer Bepflanzung. So ein Garten wird nicht nur den Schülern und Schülerinnen die Möglichkeit bieten, diese Lebenswelten zu erforschen, sondern auch einen Beitrag zum Schutz der Biodiversität leisten. Zudem sorgen die bunten Blumen auch einfach für gute Laune.

Biodiversität? “Biologische Vielfalt, auch Biodiversität genannt, umfasst die Vielfalt der Arten (Pflanzen, Bäume, Säugetiere, Insekten, Vögel, Fische, etc.) auf der Erde (Artenvielfalt), die Vielfalt innerhalb der Arten (genetische Vielfalt) sowie die Vielfalt der Lebensräume und Ökosysteme.” erklärt der Deutsche Bildungsserver. Weiter heißt es: “Je früher Kinder dafür sensibilisiert werden, dass alle Lebewesen voneinander abhängig sind, umso selbstverständlicher wird für sie auch der sorgsame Umgang mit den natürlichen Ressourcen.”

Verstanden? Vielleicht können Eure Lehrer:innen das einfacher erklären …

Keine Lust auf Gedrängel und Herumtoben?

Eine natürliche Sichtschutz- und Raumaufteilung des Schulhofs soll nicht nur schön sein, sondern auch als Rückzugsort dienen, um eine ruhige Atmosphäre zu schaffen, in der Schüler:innen sich auch mal zurückziehen können. Hierbei sollen natürliche Elemente wie Pflanzen, Steine und Baumstämme genutzt werden, um eine Verbindung zur Natur zu schaffen. Auch gemütliche Sitzecken sind eigentlich ein Muss.

Besonders cool wären auch natürliche Wasserkreisläufe, am besten selbstgebaute Bewässerungsanlagen. Gut für Schulen zum Selbstbau geeignet, sind vielleicht diese “Ollas”? Foto und Anleitung sind vom Ökolädchen.

Und nun? Wie bekommt ihr so einen grünen Schulhof? Als erstes vielleicht eine AG gründen und zunächst Ideen sammeln?


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Quellen:
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