Seit den 1960er-Jahren wird der sogenannte “Earth Overshoot Day” ermittelt. Dieser Erdüberlastungstag gibt an, an welchem Datum die Menschheit die Menge natürlicher Ressourcen verbraucht hat, die sich innerhalb eines Jahres regenerieren können. Er wird für die ganze Welt festgestellt (Weltüberlastungstag, auch Welterschöpfungstag genannt) sowie für einzelne Länder.

Beitrag mit Video (siehe unten).

Natürliche Ressourcen sind Materialien und Elemente, die in der Natur vorkommen und von den Menschen genutzt werden können. Zum Beispiel: Wasser, Luft, Landfläche, Bäume, Mineralien / Erze, Platz für Müll, etc. Die wichtigsten Elemente für Menschen sind Trinkwasser, Atemluft und Sonnenlicht – ohne kann die Menschheit nicht existieren. Das gilt genauso für viele andere Lebewesen, Pflanzen, niedere Tiere. Weil es all diese Ressourcen auf unserem Planeten gibt, ist Leben auf der Erde überhaupt erst möglich!

Was passiert, wenn wir alle Ressourcen verbrauchen?

Der Erdüberlastungstag ist ein Indikator dafür, wie (wenig) nachhaltig unser Lebensstil im Hinblick auf diese natürliche Ressoucren ist.

Er wird vom Global Footprint Network berechnet; einer internationalen Forschungsorganisation. Die Daten dafür haben jedoch eine Verzögerung von drei bis vier Jahren. Das bedeutet, dass die Ergebnisse für 2023 auf UN-Daten von 2019 basieren und aktuelle Schätzungen.

Ein Land hat ein ökologisches Defizit (einen Fehlbetrag), wenn es mehr natürliche Ressourcen verbraucht, als es in seinem eigenen Land erneuern kann.


Um so früher im Jahr der Overshoot-Day eintritt, um so schlechter steht es!

Deutschland:  2023 wurde der Erdüberlastungstag am 4. Mai erreicht. Also nach einem Drittel des Jahres, was bedeutet: Deutschland hat bis Anfang Mai 3 Mal mehr verbraucht, als es eigentlich kann.

Welt (lt Grafik): 1971 lag der Erdüberlastungstag am 29. Dezember. Seitdem verschiebt er sich jährlich auf ein früheres Datum; 2023 war das am 2. August.

So wird der deutsche Tag errechnet (lt. Tabelle):
  • Der ökologische Fußabdruck von Deutschland betrug zuletzt 4,7 globale Hektar (gha) pro Person
  • Die globale Biokapazität betrug zuletzt 1,6 gha pro Person

Daher wären (4,7/1,6) = 2,93675 (hochgerechnet: 3) Erden erforderlich, um die Menschheit zu ernähren, wenn alle Menschen auf dem Planeten wie die Deutschen leben würden. (Quelle der Daten – Footprintnetwork)

Deutschland verbraucht also 3mal mehr natürliche Ressourcen und produziert mehr Emissionen (Schadstoffe, Treibhausgase) und Müll, als das deutsche Ökosysteme in einem Jahr regenerieren und absorbieren kann.

Dies bedeutet, dass Deutschland die eigenen natürlichen Ressourcen 3fach übernutzt und ein ökologisches Defizit (einen Fehlbetrag) hat. Um dieses Defizit auszugleichen, müsste unser Land Ressourcen aus anderen Ländern importieren oder nutzen (was es auch macht; z.B. Anbauflächen für Lebensmittel und Lagerplätze für Müll) oder die Natur übermäßig belasten, was nicht nachhaltig ist.

Um eine nachhaltige Entwicklung zu erreichen, müssen Länder wie Deutschland ihren ökologischen Fußabdruck reduzieren, indem sie Ressourcen sparsamer nutzen, erneuerbare Energiequellen fördern, Abfall reduzieren und umweltfreundliche Praktiken in allen Bereichen des Lebens fördern. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Ressourcen der Erde langfristig erhalten bleiben und für zukünftige Generationen ausreichen.


Erklär-Video:

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