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Donut Economy (dt: Donut-Ökonomie)

Die Donut-Ökonomie bezieht sich auf eine wirtschaftswissenschaftliche Theorie, die von der britischen Ökonomin Kate Raworth (Link zur Website) entwickelt wurde. Sie hat das Konzept erstmals in ihrem Buch “Die Donut-Ökonomie: Endlich ein Wohlstand für alle” veröffentlicht, das 2017 erschien.

Die Donut-Ökonomie basiert auf der Idee, dass eine nachhaltige und gerechte Wirtschaftsweise möglich ist, wenn wir uns innerhalb der “Donut-Form” (ja, wie der Krapfen aus Hefeteig…) bewegen. Diese Donut-Form repräsentiert zwei Hauptgrenzen:
  1. Die ökologische Grenze (äußerer Ring der Donut-Form): Hierbei geht es darum, die planetaren Grenzen zu respektieren, um eine übermäßige Ausbeutung der natürlichen Ressourcen und Umweltauswirkungen zu vermeiden. Es sollen beispielsweise keine CO2-Emissionen ausgestoßen werden, die das Klima destabilisieren, und der Verbrauch natürlicher Ressourcen sollte nachhaltig sein.
  2. Die soziale Grenze (innerer Ring der Donut-Form): Diese Grenze repräsentiert das Minimum an Ressourcen und sozialer Sicherheit, das allen Menschen zugutekommen sollte, um ein menschenwürdiges Leben zu führen. Dazu gehören Faktoren wie Zugang zu sauberem Wasser, angemessene Ernährung, Gesundheitsversorgung, Bildung und soziale Gerechtigkeit.

Das Ziel der Donut-Ökonomie besteht darin, einen sicheren und gerechten Raum zu schaffen, der zwischen den beiden Grenzen liegt (in der Grafik hellgrün). In diesem Raum können wir die Bedürfnisse der Menschen befriedigen, ohne dabei die Belastbarkeit der Erde zu überschreiten.

Diese Konzepte beruhen auf der Erkenntnis, dass die traditionellen wirtschaftlichen Modelle oft das Wachstum um jeden Preis betonen und dabei die sozialen und ökologischen Auswirkungen vernachlässigen.

Die Donut-Ökonomie hingegen zielt darauf ab, das Wohlergehen der Menschheit innerhalb der planetaren Grenzen zu maximieren und gleichzeitig soziale Gerechtigkeit zu fördern.

Als Basis für mögliche globale Regelungen leitet Raworth vom Donut sieben zentrale Schritte auf dem Weg in eine nachhaltige und global gerechtere Zukunft ab (Krauss 2018, S. 453; Wahlund & Hansen, 2022, S. 174):

  1. BIP als zentrales Ziel und als Maßeinheit des Wohlstands abschaffen,
  2. Beitrag der Wirtschaft zum globalen Wohlstand kritisch hinterfragen,
  3. menschliche Bedürfnisse ins Zentrum aller Aktivitäten stellen,
  4. Systeme als interdependente Kreisläufe denken,
  5. aktiv umverteilen,
  6. aktiv das Ökosystem regenerieren,
  7. menschliches Wohlbefinden generieren.

Die Idee hat in den letzten Jahren zunehmend an Aufmerksamkeit gewonnen und wurde von einigen Politikern, Aktivisten und Organisationen als Richtlinie für eine nachhaltigere Wirtschaft und Gesellschaft aufgegriffen. Es ist wichtig zu beachten, dass die Donut-Ökonomie eine Vision und ein Konzept ist, das weiterhin diskutiert und entwickelt wird, und es ist noch ein langer Weg zu gehen, um ihre Prinzipien in die tatsächliche politische und wirtschaftliche Praxis umzusetzen.

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