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Dilemmata der nachhaltigen Entwicklung / Zielkonflikte

Das Konzept der “Dilemmata der nachhaltigen Entwicklung” bezieht sich auf Situationen, in denen die verschiedenen Ziele der Nachhaltigkeit miteinander in Konflikt geraten oder sich gegenseitig beeinträchtigen können. Es wird auch von Zielkonflikten gesprochen. Diese treten auf, wenn zwei oder mehr Ziele, Absichten oder Werte miteinander in Konflikt stehen oder sich gegenseitig behindern.

„Sind die situativen Bedingungen nun so beschaffen, dass die Realisierung eines Teilziels die Realisierung des anderen Teilziels ausschließt, dann entsteht ein Dilemma“ (Henkel, A. et al. 2023). “Die Gesichter der Dilemmata der Nachhaltigkeit sind vielseitig! Ein Beispiel ist der Windkraftausbau an Land und im Meer, welcher zwar maßgeblich zur Senkung von CO2-Emissionen beitragen kann, aber unzählige Umwelt- und Naturprobleme mit sich bringt”, (Braun-Speck 2023, BNE-digital.de).

Der Urheber dieser Idee ist der schwedische Wissenschaftler Karl-Henrik Robèrt, der das Konzept des “Triple Bottom Line Dilemma” entwickelte. Dieses Konzept verdeutlicht, dass es oft eine Herausforderung ist, ökologische, soziale und wirtschaftliche Ziele gleichzeitig zu verfolgen, da diese manchmal im Widerspruch zueinander stehen können.

Beispiele für Dilemmata der nachhaltigen Entwicklung sind:

  1. Konflikt zwischen Umweltschutz und wirtschaftlicher Entwicklung: Manchmal können Maßnahmen zum Umweltschutz kurzfristige wirtschaftliche Vorteile beeinträchtigen. Beispielsweise können strengere Umweltauflagen die Produktionskosten erhöhen und die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen beeinflussen.
  2. Soziale Gerechtigkeit versus wirtschaftlicher Fortschritt: In einigen Fällen können wirtschaftliche Entwicklungsprojekte wie der Bau von Infrastrukturen oder Bergbauaktivitäten zur Schaffung von Arbeitsplätzen führen, aber gleichzeitig können sie soziale Ungleichheiten verstärken oder Gemeinschaften beeinträchtigen.
  3. Nutzung begrenzter Ressourcen: Die nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen, wie Wasser oder Energie, erfordert einen Ausgleich zwischen den Bedürfnissen der Gegenwart und den Bedürfnissen zukünftiger Generationen. Hier kann es zu Konflikten kommen, wenn gegenwärtige Bedürfnisse den langfristigen Erhalt dieser Ressourcen gefährden.

Die Idee hinter diesen Dilemmata ist, dass die Nachhaltigkeit ein komplexes Zusammenspiel verschiedener Faktoren ist, bei dem Entscheidungen oft Kompromisse erfordern und langfristige Auswirkungen berücksichtigt werden müssen. Karl-Henrik Robèrt gilt als einer der Pioniere, die auf diese Herausforderungen der nachhaltigen Entwicklung aufmerksam gemacht haben.


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