Technik rettet Rehkitze – bis 14.6.24 Fördermittel beantragen
Bald soll das Feld mit riesigen, selbständig fahrenden Mähdreschern abgeerntet werden. Doch vorher fliegen Drohnen mit Wärmebildkamera darüber und spüren kleine Rehkitze auf, die mitten im Feld schlafen und auf ihre Mutter warten. Sind sie geortet worden, kommen Tierretter und bringen die kleinen Rehkitze in Sicherheit, bevor die autonomen Landmaschinen ihre Arbeit tun. Später, nach der Ernte, werden sie in der Nähe wieder freigelassen, damit ihre Mutter sie wiederfinden kann – gesund und munter.
Diese innovative Technologie rettet das Leben von unschuldigen Tieren und ist ein herzergreifendes Beispiel dafür, wie Digitalisierung auch die Landwirtschaft nachhaltig zum Besseren verändern kann.
Fördermittel können 2024 bis zum 14.6. beantragt werden, siehe BLE (Bundesamt für Landwirtschaft & Ernährung).
Artikel inkl. H5P-Lernspiel (siehe unten oder hier)
Generell tragen Landwirtschaftsbetriebe nicht nur Verantwortung für die Ernährungssicherung von Mensch und Tier, sondern auch für Umwelt-, Natur- und Gewässerschutz, Biodiversität, Tierwohl und Energieerzeugung. Ihre Arbeit bleibt nicht ohne Nebenwirkungen. Wie die folgende Statistik zeigt, trägt sie maßgeblich zum Rückgang der Artenvielfalt bei, belastet die Umwelt, insbesondere durch Pflanzenschutzmittel; und beeinträchtigt Gewässer durch Überdüngung und Gülle. Auch sorgt sie durch Treibhausgas-Emissionen für Klimaschäden, etc.
Zugleich sehen 77 % der Landwirte den Klimawandel als eine große Bedrohung für die Landwirtschaft.
Fast alle (97 %) geben an, auf Nachhaltigkeit und Klimaschutz in ihrem Betrieb zu achten (BITKOM, 2020).
Digitalisierung kann helfen, Landwirtschaft umweltfreundlicher und nachhaltiger zu gestalten.
Ob Hightech-Landmaschinen, Agrar-Apps, Robotik oder Drohnen – die Digitalisierung ist aus der Landwirtschaft längst nicht mehr wegzudenken. Mehr als 8 von 10 landwirtschaftlichen Betrieben (82 Prozent) in Deutschland nutzen digitale Technologien oder Anwendungen (BITKOM).
Tatsächlich ist das Zeitalter des digitalen Büros schon weit überschritten! Digital Farming* macht fast alles möglich: von autonom fahrenden Landmaschinen bis zum personalsparenden Melken der Kühe durch künstliche Intelligenz (Roboter). Drohnen überfliegen landwirtschaftliche Betriebe, kartieren Felder per GPS, managen Tierherden und optimieren Prozesse und Kosten. Digitale Maßnahmen können auch den Umgang mit Boden, Wasser und Luft umweltverträglicher machen und dem Tierwohl dienen. Eine aktive Gründerszene entwickelt zudem technische Lösungen für die intelligente Vernetzung, das Management von Geo- und Klimadaten, Food-Plattformen, spezielle E-Commerce-Lösungen und vieles mehr.
Bedeutet: Digitale Innovationen können landwirtschaftliche Betriebe dabei unterstützen, ressourcenschonender, umweltverträglicher und effizienter zu arbeiten.
*Digital Farming, auch als Smart Farming oder Precision Agriculture bekannt, bezeichnet den Einsatz von modernen Informations- und Kommunikationstechnologien in der Landwirtschaft, um die Effizienz, Produktivität und Nachhaltigkeit landwirtschaftlicher Betriebe zu verbessern. Es handelt sich um die Anwendung digitaler Technologien und Datenanalysen, um präzisere Entscheidungen zu treffen und die Ressourcennutzung zu optimieren.
Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder sagte 2020: „Der Kampf gegen den Klimawandel und die Reduktion von Umweltbelastungen sind eine riesige Herausforderung – ohne Digitalisierung werden wir sie nicht bewältigen. Wenn etwa Sensoren exakt den Bedarf der Pflanzen ermitteln und deshalb Dünge- und Pflanzenschutzmittel punktgenau ausgebracht wird, wenn präziser und wassersparender bewässert wird, dann schont das nicht nur Umwelt und Klima, sondern spart auch Geld und Ressourcen.“
Auch Landwirte sehen Vorteile für sich und ihren Betrieb:
- 81 Prozent der Landwirte glauben, dass die Digitalisierung vor allem die Produktionseffizienz erhöht.
- 79 Prozent sehen eine körperliche Entlastung als einen Vorteil der Digitalisierung,
- während mehr als die Hälfte (57 Prozent) eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben betont.
- 93 Prozent der Landwirte sind der Ansicht, dass digitale Technologien helfen können, Dünger, Pflanzenschutzmittel und andere Ressourcen einzusparen.
- 81 Prozent geben an, dass digitale Technologien eine umweltschonendere Produktion ermöglichen.
- 69 Prozent der Landwirte betrachten die Digitalisierung grundsätzlich als eine große Chance für eine nachhaltigere Landwirtschaft.
- Zwei Drittel (65 Prozent) sind der Meinung, dass digitale Technologien das Tierwohl verbessern können.
- Die Erfahrung zeigt zudem: moderne und produktive Betriebe werden von großen Handelsketten bevorzugt.
Nachhaltige Landwirtschaftbetriebe engagieren sich nicht nur für Ökologie, sondern profitieren auch wirtschaftlich davon!
H5P-Lernspiel:
Quellen:
-
BITKOM (2020). Digitale Technologien in der Landwirtschaft. Zugriff von: bitkom.org/Presse
-
Statista: BMUV & Umweltbundesamt. (28. Mai 2019). Wie schätzen Sie folgende Auswirkungen der Landwirtschaft auf die Umwelt ein? Zugriff von de.statista.com
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