“Da stand ich etwas planlos in der Drogerie und sollte meiner Mutter ihre Naturkosmetik-Tagescreme besorgen. Die Marke, die sie sonst nutzt, war nicht da. Was sollte ich also kaufen? Ein Bio- oder ökologisch reines Produkt? Plastik-frei hier, vegan (*1) da … auf den Verpackungen im Ökodesign steht viel – was steckt hinter diesen Versprechen von nachhaltigen Kosmetik-Produkten? Ich musste erst einmal recherchieren …” (Minoka).


Kosmetik und Pflegeprodukte sollten weder Gesundheit noch Umwelt belasten.

Nachhaltige Produkte nach SDG 12 sind von Anfang bis Ende umweltfreundlich gestaltet und sollen sowohl ökologisch als auch gesund für den Verbraucher sein. Sie bestehen aus natürlichen, biologischen Inhaltsstoffen, werden in umweltfreundlichen Verpackungen ohne Plastik geliefert und werden ethisch fair* hergestellt. Im Gegensatz dazu enthalten herkömmliche Produkte oft schädliche Chemikalien, die gesundheitsschädlich sein können.

*1 Vegan meint, da ist nichts vom Tier drin oder dran, aber dafür alternativ oft aus Plastik (das ist auch nicht gut).

*2 Ethisch fair bedeutet beispielsweise, ohne Tierversuche hergestellt zu sein und unter fairen Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter.


Viele normale Produkte enthalten Parabene und Phthalate, die in die Umwelt gelangen und Gewässer verunreinigen können. Einige dieser Inhaltsstoffe sind auch für unsere Haut nicht unbedenklich. Insbesondere Phthalate sind (laut dem Umweltbundesamt) in den letzten Jahren verstärkt ins Blickfeld geraten.

Hormonstörungen?!

Diese Chemikalien können verschiedene Auswirkungen auf den menschlichen Körper haben, unter anderem das Hormonsystem stören und damit die Gesundheit gefährden. Einige Phthalate wurden sogar als fortpflanzungsgefährdend eingestuft – das bedeutet, dass sie negativen Einfluss auf Hormone haben, die zum “Baby-machen” nötig sind.

Es gibt noch viele andere bedenkliche Stoffe! Oft infrage steht zum Beispiel Aluminium-Chlorid, das krebserregend sein soll. Immer mehr Hersteller verbannen das aus ihren Produkten – insbesondere in Deodorants wurde es ewig verwendet und hat bei Frauen Brustkrebs ausgelöst.


Natürlich ist auch das viel diskutierte Mikroplastik nicht gerade gesund. Es ist zum Beispiel in dekorativer Kosmetik oder als Kügelchen in Peelings, gelangt über Plastikflaschen z.B. auch in unseren Körper; und egal worin es war: Es landet später im Meer, im Essen und sogar in Babynahrung.

Weitere bekannte ungesunde Kosmetikbestandteile sind Nanopartikel, Paraffine und Tenside. Auch Lichtschutzcremes werden kritisiert. Dazu gibt es viele interessante Artikel, siehe (externe Webseiten):


Um zu Prüfen, ob in deinem Lieblingsprodukt schädliche Stoffe sind, kannst du eine INCI-App nutzen. “Ich habe es im Laden ausprobiert!” so die Autorin.


Das war noch nicht alles …

Die Herstellung herkömmlicher Pflegeprodukte verbraucht zudem enorme Ressourcen, darunter große Mengen an Wasser, Energie und nicht erneuerbaren Rohstoffen. Dies trägt zur Belastung unserer Umwelt bei.

Ein weiteres Problem ist der Verpackungsmüll. Die meisten herkömmlichen Pflegeprodukte werden in Einwegverpackungen aus Kunststoff verkauft, die oft nicht recycelbar sind und ewig auf Mülldeponien und Meere verbleiben werden. Dies führt zu erheblichen Umweltproblemen. Die Tatsache, dass viele Verpackungen in Deutschland und anderswo nicht vollständig recycelt werden, unterstreicht die Dringlichkeit, umweltfreundlichere Verpackungsoptionen zu entwickeln, zum Beispiel aus biologisch abbaubaren Kunststoffen.

Gar nicht gut: Tierversuche stellen ein ethisches Dilemma dar! Viele normale, konventionelle Pflegeprodukte wurden in der Vergangenheit an Tieren getestet, was zunehmend kritisiert wird und die Suche nach tierversuchsfreien Alternativen vorantreibt. Insgesamt werfen konventionelle Pflegeprodukte aufgrund ihrer Umweltauswirkungen und ethischen Bedenken wichtige Fragen auf, die zu einer verstärkten Suche nach nachhaltigen und umweltfreundlichen Alternativen führen.


Gute Naturkosmetik trägt Siegel

Es gibt eine Vielzahl von nachhaltigen Kosmetik- und Pflegeprodukten auf dem Markt. Doch sind wirklich keine synthetischen Substanzen enthalten? Der Begriff “Naturkosmetik” ist nicht gesetzlich geschützt und es existiert kein einheitliches Label.

Stattdessen gibt es eine Vielzahl von etwa 30 verschiedenen Zertifizierungen, die als Anhaltspunkte dienen können.

Dies liegt daran, dass Verbände und Hersteller in den letzten Jahren ihre eigenen Definitionen für “echte” Naturkosmetik entwickelt haben. Dies hat zu einer Vielzahl von unterschiedlichen Naturkosmetik-Labels geführt, die auf Verpackungen von Tuben, Schachteln und Dosen zu finden sind. Die jeweiligen Anforderungen variieren jedoch oft.

Einige bekannte und etablierte Siegel für Naturkosmetik sind “NaTrue”, “Cosmos” und “Ecocert”. Das Siegel “Cruelty-Free” bedeutet, dass Produkte keine Tierversuche in ihrer Entwicklung oder Herstellung beinhalten. Stattdessen werden alternative Methoden verwendet, um die Sicherheit zu gewährleisten.

Im Allgemeinen gelten für Naturkosmetik folgende Regeln:

  1. Synthetische Konservierungsstoffe sind in der Regel nicht erlaubt.
  2. Öle und Wachse, die aus Mineralöl gewonnen werden, wie Silikon oder Paraffin, sind verboten.
  3. Polyethylenglykole (PEG) sowie synthetische Farb- und Duftstoffe sind nicht gestattet.
  4. Gentechnik ist nicht zugelassen, und Tenside (in Waschmitteln und Duschgelen z.B. enthalten) müssen vollständig biologisch abbaubar sein.

Viele Hersteller wollen es besser machen. Ihre Ziele:

  • Verzicht auf schädliche Chemikalien: Immer mehr Firmen verzichten auf schädliche Chemikalien und setzen auf tierversuchsfreie Produktentwicklung.
  • Verwendung nachhaltiger Inhaltsstoffe: Immer mehr setzen auf natürliche, biologisch abbaubare und umweltfreundliche Inhaltsstoffe in ihren Produkten.
  • Reduzierung von Verpackungsmüll: Viele Unternehmen setzen auf recycelbare oder nachfüllbare Verpackungen, um den Verpackungsmüll zu minimieren.
  • Transparenz und Zertifizierungen, um den Verbrauchern zu helfen, nachhaltige Produkte leichter identifizieren zu können.

Quellen:
 
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