Im Jahr 2018 verursachten EU-Bürger*innen durchschnittlich 492 kg Müll aus privaten Haushalten oder ähnlichen Einrichtungen. Produkte wie Einweg-Plastikflaschen sowie vermeintlich defekte Waschmaschinen und Smartphones mit schwachem Akku landeten in großen Mengen nach nur kurzer Nutzungsdauer im Abfall.
Um dem entgegenzuwirken, stützt sich die Kreislaufwirtschaft auf vier Prinzipien:
- Weniger konsumieren statt mehr
In Europa sammelt ein Mensch im Laufe seines Lebens etwa 10.000 Besitzgegenstände an. Die ständige Erzeugung neuer Bedürfnisse und der Austausch funktionsfähiger Produkte durch neue ist fest in unserer Wirtschaftsform verankert. Das erste Prinzip der Kreislaufwirtschaft hinterfragt die Notwendigkeit und fördert bewussten, genügsamen Umgang mit Ressourcen.
- Ausleihen statt Besitzen
Warum sollte ich Gegenstände besitzen, die ich nur selten nutze? Das Konzept des “Produkts als Dienstleistung” ist eine Alternative zum Besitz. Plattformen wie Cosum ermöglichen nachhaltiges Leihen und Schenken.
- Reparieren statt Kaufen
Die klassische Reparatur ist selten geworden, da Neukauf oft günstiger ist. Dies berücksichtigt jedoch nicht die Umweltkosten. Ein Recht auf Reparatur und ein Umdenken in Bezug auf geplanten Verschleiß sind gefordert.
- Kooperieren statt Konkurrieren
Die Kreislaufwirtschaft erfordert Zusammenarbeit auf allen Ebenen der Wertschöpfungskette. Unternehmen sollten Ressourcen gemeinsam nutzen, wie es das Start-Up Excess Materials Exchange demonstriert. Ein Umdenken in Politik und Wirtschaft ist nötig, damit Unternehmen und Verbraucher*innen zur nachhaltigen Entwicklung beitragen können. Die Europäische Kommission plant hierfür einen Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft.
Quelle: Treffpunkt Europa
Hinterlasse einen Kommentar
An der Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns deinen Kommentar!